Fragen und Antworten:Mobbing stoppen

Was kann ich tun? Können Eltern helfen? Soll man mit dem Lehrer sprechen? Wie kann der eingreifen? Und warum helfen die anderen nicht?

Von Sabine Buchwald

Was kann ich gegen Mobbing tun?

Unbedingt mit Erwachsenen darüber sprechen. Eltern sollten wissen, was mit ihrem Kind passiert, und verstehen, warum es sich vielleicht verändert.

Wie können Eltern helfen?

Zum einen geben sie das Gefühl, nicht allein zu sein. Und sie können Rat bei Psychologen oder Sozialpädagogen holen. Deutschlandweit ist die "Nummer gegen Kummer" (0800/111 05 50) erreichbar.

Sollen die Eltern des Opfers mit den Eltern des Täters sprechen?

Nein. Denn Eltern versuchen fast immer, ihre eigenen Kinder zu schützen. Besser ist es, eine dritte Person einzuschalten, zum Beispiel einen Lehrer oder - noch besser - einen ausgebildeten Vermittler.

Sollen Lehrer vor der Klasse darüber sprechen?

Lieber keinen Einzelfall diskutieren. Aber Lehrer können klare Klassenregeln aufstellen. Etwa: Nicht schlecht über andere sprechen, niemandem etwas wegnehmen. Und alle in der Klasse müssen darauf achten, dass die Regeln eingehalten werden.

Ist es Petzen, wenn ich meinem Lehrer erzähle, dass ein Kind schlecht behandelt wird?

Nein! Hier geschieht ein Unrecht. Und Lehrer sollten auf jeden Fall wissen, was in ihrer Klasse los ist. Es ist ihre Pflicht, darauf zu achten, dass es allen in der Klasse gut geht - und dass die Regeln eingehalten werden.

Was kann der Lehrer tun?

Zum Beispiel ein Patensystem in der Klasse entwickeln: Stärkere Kinder werden Paten von schwächeren oder stilleren Kindern. Außerdem sollen Lehrer in den Pausen aufpassen, dass weder geschubst noch geschlagen wird.

Hilft es, einen Selbstverteidigungskurs zu machen?

Wenn man sich danach stärker fühlt, ist das nicht schlecht. Aber den Täter zusammenzuschlagen ist keine gute Idee.

Was wirkt am meisten?

Wenn man den Täter "entzaubert", damit er sich nicht länger als Held fühlt. Es soll klar werden, dass er sich schlecht verhält und das bestraft wird: dass er etwa nicht auf Klassenfahrt mitdarf oder in eine Parallelklasse muss.

Warum helfen mir die anderen nicht?

Weil sie selber Angst haben, Opfer zu werden. Die meisten Menschen haben das Bedürfnis, Teil einer Gruppe zu sein. Deshalb schweigen manche lieber.

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