Vom Tisch:Gilching verzichtet auf Zweitwohnungssteuer

Die umstrittene Zweitwohnungssteuer in Gilching ist endgültig vom Tisch. Zwar hatte die Gemeinde wohl aus personellen Gründen diese Steuer bislang gar nicht erhoben, dennoch wurde die Satzung nicht gestrichen. Im Vorjahr war Rosmarie Brosig ("Bürger für Gilching") noch im Gemeinderat damit gescheitert, auf diese ihrer Ansicht nach ungerechtfertigte Steuer zu verzichten. Danach beschwerte sie sich bei der Starnberger Kommunalaufsicht, weil die Gemeinde trotz Satzung die Steuer seit April 2011 nicht erhoben habe. Mittlerweile aber gab die Rechtsaufsicht Brosig in ihrer Rüge recht. Die Gemeinde zweifelt nun auch an der "rechtlichen Wirksamkeit" ihrer Zweitwohnungssteuer und will daher auch keine gerichtlichen Verfahren riskieren. Der Gemeinderat beschloss deshalb bei nur einer Gegenstimme, diese Steuerart nicht weiter zu verfolgen.

Sie sei froh, dass nun das Landratsamt "ihrer Rechtsauffassung gefolgt ist", erklärte Brosig am Dienstag in der Ratssitzung. Aber das sei ja absehbar gewesen. Sie verwies nochmals darauf, dass diese Steuererhebung der Gemeinde sicherlich mehr gekostet als eingebracht hätte. Ähnlich äußerte sich Matthias Vilsmayer (Freie Wähler), der daran erinnerte, dass sich seine Fraktion von Anfang an wegen des "Verwaltungsaufwandes" gegen diese Zweitwohnungssteuer gewendet habe.

Gilching ist zwar keine Gemeinde, in der es besonders viel Feriendomizile gibt. Einen zweiten Wohnsitz aber haben hier vor allem Personen, die in den neuen Gewerbegebieten oder beim DLR in Oberpfaffenhofen beschäftigt sind und deren Familien noch woanders wohnen. Auch an diese Menschen hatte Brosig gedacht.

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