Flüchtlinge in Bayern:Ein Bild von Horror und Hoffnung

Ein Kind aus Syrien kommt in Passau an. Es muss auf die Registrierung warten und malt ein Bild, das sprachlos macht.

Von Sebastian Krass

Der Horror in der Heimat Syrien, die Hoffnung auf ein neues Leben in Frieden in Deutschland. Mehr muss man zu dem Bild eigentlich nicht sagen. Man schaut es an und ist sprachlos.

Verbreitet hat das Bild die Bundespolizei in Bayern über Twitter:

Was ist die Geschichte hinter dem Bild? Fabian Hüppe, Pressesprecher der Bundespolizei in Bayern, war vorgestern in Passau und hat das Foto gemacht. Und er kann weiterhelfen, zumindest ein bisschen.

Das Bild muss entstanden sein, als das Kind in der Registrierungsstelle in Passau gewartet hat. Sie ist in einer angemieteten Lagerhalle untergebracht. Es kann eine Weile dauern, bis man drankommt, vier Stunden, manchmal auch sechs. Für die Kinder gibt es dort Malutensilien.

Manche schenken ihr Werk einem Polizisten, es bleiben aber auch Bilder einfach liegen. Inzwischen haben die Beamten begonnen, die Bilder an einer Absperrwand aufzuhängen. Eine kleine Galerie ist so entstanden. Dieses Bild ist eines davon.

Wer ist das Kind, das dieses Bild gemalt hat? Unten rechts im Bild ist eine Signatur zu erkennen: Sie steht für Mohammed Nor. Aber mit wem ist der Junge unterwegs? Wo ist er jetzt? Wie geht es ihm?

Auf diese Fragen kann Fabian Hüppe keine Antwort geben. Kein Polizist hat mitbekommen, von wem das Bild stammt. Das Kind wurde registriert und dann weitergeleitet, vielleicht in die Erstaufnahmeeinrichtung in Deggendorf, vielleicht nach Zirndorf oder ganz woanders hin - wie Tausende andere Kinder, die in den vergangenen Wochen in Deutschland angekommen sind.

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