Wolfsburgs Niederlage in Gladbach:Schmähtiraden gegen Tribünengast Hecking

Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg

Allein unter Gladbach-Fans: Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking

(Foto: dpa)

Wenigstens über sein Hobby und Investitionsprojekt konnte Klaus Allofs sich freuen. Beim mit 85 000 Euro dotiertem Galopprennen in Berlin-Hoppegarten gewann der vierjährige Wallach Potemkin den Preis der Deutschen Einheit. Allofs ist Mitbesitzer des Erfolgspferdes, das seinen sechsten Sieg im neunten Rennen feierte und in der Szene als Galopper-Aufsteiger des Jahres gilt.

Die von Sportgeschäftsführer Allofs verantworteten Fußballer des VfL Wolfsburg dagegen sind auch an diesem Wochenende nicht wieder in Tritt gekommen. Nach dem 1:5 gegen den FC Bayern kriselt die Mannschaft vor sich hin, das 0:2 in Mönchengladbach war bereits das vierte sieglose Spiel hintereinander. Wolfsburg steckt in einer Ergebniskrise. "Das kann man so nennen", sagte Allofs auf die Situation angesprochen.

"Das zeigt, dass wir nicht in der guten Verfassung sind, die wir uns wünschen. Wir müssen schnell die Kurve kriegen", sagte Trainer Dieter Hecking, der zu allem Überfluss auch noch nach ständigem Lamentieren und einem Tritt gegen die Bande vom Schiedsrichtergespann auf die Tribüne geschickt wurde.

Kaum saß Hecking dort inmitten der Gladbacher Fans, fiel das 0:1 durch Havard Nordtveit (75.). Dass das Tor irregulär war, weil der Ball vom Schiedsrichter nach einer Abseitsentscheidung zu früh und rund 20 Meter vor der geahndeten Szene wieder freigegeben wurde, regte die Wolfsburger Spieler in der Situation mehr auf als Hecking. Der Trainer hatte genug damit zu tun, die Schmähungen der gegnerischen Fans um ihn herum zu ertragen. Ein Anhänger über ihn klatschte dabei so demonstrativ über Heckings Kopf, dass der Trainer einem nur leidtun konnte. Drei Minuten später sorgte Ibrahima Traoré für die Entscheidung.

Hecking will sich über Platzverweis nicht beschweren

Hinterher wollte Hecking sich aber über den Platzverweis nicht beschweren. Zumindest nicht öffentlich. "Wenn die Reaktion mit meinem Tritt gegen die Bande zu heftig war, dann muss ich das akzeptieren. Den Rest werde ich mit dem Schiedsrichter klären", sagte er.

Viel mehr beschäftigte Hecking der Zustand seiner Mannschaft. "Uns fehlt das Schalten vom vierten in den fünften Gang. Das ist nicht das Tempo, das wir uns wünschen. Wir müssen schneller spielen, um Borussia in Verlegenheit zu bringen. So bekommt man Druck, und dann fällt doch mal einer rein. So steht eine Niederlage, die wir akzeptieren müssen", sagte er.

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