Ai Weiwei und Lego:Lego verweigert Ai Weiwei eine Lieferung

Ai Weiwei und Lego: Ai Weiwei mit Legoporträts.

Ai Weiwei mit Legoporträts.

(Foto: Ai Weiei)

Keine "Verwendung für politische Arbeit", sagt Lego. Oder geht es ums Geschäft? Warum der Künstler Ai Weiwei keine bunten Steine bekommt.

Von Johannes Boie

Lego will dem im Exil lebenden Chinesen Ai Weiwei keine Lieferung der bunten Steine zukommen lassen.

Ai Weiwei veröffentlichte auf Instagram Zitate aus einem Brief, den er von Lego erhalten habe. Darin heißt es, die dänische Firma könne "die Verwendung von Lego für politische Arbeit" nicht genehmigen.

Der Klötzchenhersteller teilte am Sonntag auf Anfrage mit, man "respektiere das Recht auf freien kreativen Ausdruck" und "zensiere oder verbiete nicht die Verwendung" des Spielzeugs. Allerdings würde man Anfragen, die direkt beim Hersteller eingingen und eindeutig einen politischen Hintergrund hätten, grundsätzlich nicht bearbeiten.

Ai Weiwei erwähnte in seinem Instagram-Post die Eröffnung eines neuen Abenteuerparks "Legoland" durch eine britische Firma in Shanghai, um darauf hinzuweisen, dass Lego seine Bestellung möglicherweise deshalb verweigert habe, um gute Geschäfte in China tätigen zu können. Ai Weiwei lebt in Europa. Nachdem er in seiner Heimat inhaftiert war, ist er mittlerweile chronisch krank. Er lotet mit seiner Kunst oft die Grenzen der Meinungsfreiheit in China aus.

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