Niederbayern:Flüchtlinge haben wieder ein Dach über dem Kopf

Lesezeit: 1 min

  • Nach den zeitweise chaotischen Zuständen an der österreichisch-deutschen Grenze haben die Behörden in Niederbayern die Kapazitäten erhöht.
  • So musste nach Angaben der Bundespolizei keiner mehr die Nacht zum Montag im Freien verbringen.

Wie viele Flüchtlinge am Wochenende in Niederbayern ankamen

Immerhin, es musste keiner mehr die Nacht unter freiem Himmel verbringen. In der Nacht zum Montag war die Zahl der Flüchtlinge, die von Österreich über die Grenze nach Niederbayern kamen, weiter hoch. "Aber wir konnten allen ein Dach über dem Kopf anbieten", sagt Frank Koller, Sprecher der Bundespolizei in Freyung, am Montagmorgen. Insgesamt sind ihm zufolge von Freitag bis Sonntag etwa 13 000 Zufluchtsuchende in Niederbayern angekommen.

Der Höhepunkt war am Samstag erreicht, als etwa 6000 Menschen aus Österreich an die Grenze zu Niederbayern kamen. Nachdem die Zahlen in den Tagen davor auf 3000 bis 3500 Ankommende pro Tag gesunken waren, überraschte die Entwicklung am Samstag die deutschen Behörden, an den Übergängen brach Chaos aus. Hunderte mussten nachts bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ausharren.

Wie die Kapazitäten erhöht wurden

Im Laufe des Sonntag wurden die Kapazitäten für Betreuung und Unterkunft dann so erhöht, dass "die Menschen nicht stundenlang draußen stehen müssen", sagt Koller. So wurde in Passau die Dreiländerhalle wieder als Notunterkunft geöffnet, auch das THW habe Hallen zur Verfügung gestellt, berichtet Koller.

Flüchtlinge an der Grenze
:Grenzgebiet im Ausnahmezustand

Zwischen Österreich und Deutschland bricht Chaos aus: Hunderte Flüchtlinge müssen eine Nacht im Freien verbringen. Am Sonntag schlägt die Polizei Alarm.

Von Andreas Glas und Susanne Wimmer

Besonders kompliziert sei die Lage am Wochenende dadurch gewesen, dass die Großzahl der Flüchtlinge erst relativ spät am Tag und auch mitten in der Nacht an die Grenze kam. Österreichische und deutsche Polizeibehörden wiesen sich am Wochenende gegenseitig die Verantwortung für die unwürdigen Umstände zu.

Im Laufe des Montags sollen die Flüchtlinge nun aus Niederbayern mit drei Sonderzügen vom Passauer Hauptbahnhof und mit zahlreichen Bussen zu anderen Orten in Bayern und im Bundesgebiet gebracht werden.

Eine Prognose, wie es in den nächsten Tagen weitergeht, wollte der Sprecher der Bundespolizei nicht abgeben.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Flüchtlinge in Erding
:"Sollen wir das alles hier jetzt wieder abreißen?"

Thomas de Maizière besucht ein Flüchtlingscamp in Erding - da poltert CSU-Landrat Martin Bayerstorfer los. Der Innenminister kontert.

Von Sebastian Fischer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: