China:USA schicken Kriegsschiff ins Südchinesische Meer

File photo of the US Navy guided-missile destroyer USS Lassen underway in the Pacific Ocean

Ein Archivbild des US-Kriegsschiffs USS Lassen, das die USA ins Südchinesische Meer geschickt haben.

(Foto: REUTERS)
  • Inmitten von Gebietsstreitigkeiten zwischen China und mehreren asiatischen Nachbarn haben die USA ein Kriegsschiff in die Region entsandt.
  • Der Zerstörer USS Lassen kreuzte in der Nähe der Spratly-Inseln, auf die China Anspruch erhebt.
  • Peking ruft die USA auf, keinen Ärger zu machen.

China warnt die USA

Die USA haben ein Kriegsschiff in direkte Nähe der von China beanspruchten Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer geschickt. Ein hoher Militär bestätigte dem US-Sender CNN, dass der Zerstörer durch die Zwölf-Meilen-Zone um die Inseln gefahren sei. Die Operation, die US-Präsident Barack Obama genehmigt habe, sei bereits abgeschlossen.

Ungewöhnlich schnell reagierte Chinas Außenminister Wang Yi und rief die USA auf, keinen Ärger zu machen. Die chinesische Seite überprüfe noch die Berichte: "Wenn es stimmt, fordern wir die USA auf, zweimal nachzudenken, bevor sie etwas unternehmen." Sie sollten "nicht unbesonnen handeln und viel Lärm um Nichts machen".

Worum es im Südchinesischen Meer geht

Auf den umstrittenen Spratly-Inseln baut China einige Korallenriffe durch Aufschüttung zu künstlichen Inseln auf, von denen eine auch als Start- und Landebahn für Flugzeuge genutzt werden soll. Der Einsatz des Zerstörers USS Lassen soll laut CNN auch durch Überwachungsflugzeuge abgesichert worden sein. Um die Inselgruppe gibt es seit Jahren Streit. Sowohl Peking als auch die Regierungen von Taiwan, Vietnam, Brunei, Malaysia und der Philippinen erheben Anspruch auf die Inseln.

Die USA hatten China im Mai mit Blick auf die Aufschüttungen eindringlich zur Zurückhaltung gemahnt. Peking vertritt die Ansicht, China habe Hoheitsrechte über nahezu das gesamte Südchinesische Meer, einschließlich der Küstengewässer anderer Staaten. Washington wies Pekings Ansprüche auf die Gewässer um die künstlichen Inseln bereits wiederholt zurück. Ein US-Regierungsbeamter betonte, Washington beziehe "keine Position zu konkurrierenden Gebietsansprüchen auf Landmassen im Südchinesischen Meer". Die Entsendung des Zerstörers habe nichts mit den Gebietsstreitigkeiten zu tun.

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