Beirut:Saudischer Prinz wegen Drogenschmuggels festgenommen

  • In Beirut sind fünf Personen wegen Drogenschmuggels festgenommen worden. Unter ihnen der saudische Prinz Abdel Mohsen Bin Walid Bin Abdulaziz
  • Die Männer wollten Amphetamin-Pillen in 40 Koffern außer Landes bringen.
  • Der Prinz ist nicht das einzige Mitglied der saudischen Königsfamilie, das sich aktuell wegen strafrechtlich verantworten muss.

Zugriff am Flughafen von Beirut

Noch nie gab es am Flughafen der libanesischen Hauptstadt Beirut einen größeren Drogenfund: An Bord eines Privatflugzeugs entdeckten Ermittler zwei Tonnen Amphetamin-Pillen und Kokain, verpackt in 40 Koffer. Die Maschine mit der brisanten Ladung sollte nach Saudi-Arabien fliegen. Auf dem Rollfeld griffen die Sicherheitskräfte zu, berichten mehrere Medien übereinstimmend.

Fünf Personen wurden festgenommen, unter ihnen der saudische Prinz Abdel Mohsen Bin Walid Bin Abdulaziz. Ihm wird nun der Besitz von 15 Millionen Amphetamin-Pillen mit einem Verkaufswert von etwa 300 Millionen Dollar vorgeworfen.

Amphetamin-Handel floriert im Nahen Osten

Der Fall könnte auch deshalb brisant sein, weil der Prinz zur saudischen Königsfamilie gehört, die den Kampf gegen den syrischen Diktator Baschar al-Assad unterstützt. Der Flughafen von Beirut wird dagegen von der Hisbollah-Miliz kontrolliert, die Assad zur Seite steht.

Die konfiszierten Drogen sind bei Beteiligten auf allen Seiten des Kriegs in Syrien beliebt. Der Nahe Osten gilt als einer der größten Umschlagplätze für Amphetamine weltweit.

Abdel Mohsen Bin Walid Bin Abdulaziz ist nicht der einzige der vielen saudischen Prinzen, der sich gerade in Schwierigkeiten befindet. In Los Angeles steht aktuell der 28-jährige Prinz Majed Abdulaziz al-Saud vor Gericht, weil er Frauen zum Sex gezwungen haben soll.

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