Bundesinnenministerium:Zahl der registrierten Flüchtlinge steigt auf 758 000

  • In diesem Jahr sind bereits mehr als 758 000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, teilt das Bundesinnenministerium mit.
  • Damit ist die Prognose der Bundesregierung von 800 000 Menschen im Grunde nicht mehr zu halten.
  • Die EU-Kommission rechnet bis 2017 mit der Ankunft von drei Millionen weiteren Flüchtlingen in Europa.

Offiziell gilt noch die Prognose von 800 000 Flüchtlingen

In diesem Jahr sind nach offiziellen Zahlen mehr als 758 000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Allein im Oktober wurde mit 181 000 Migranten ein Höchststand erreicht, wie das Bundesinnenministerium in Berlin mitteilte. Dabei handelt es sich um Flüchtlinge, die von den Bundesländern registriert und im Datensystem Easy gespeichert wurden.

Die vom Bund prognostizierte Zahl von 800 000 Flüchtlingen für 2015 ist damit bereits zwei Monate vor Jahresende annähernd erreicht. Vermutlich wurde sie schon übertroffen, weil der tatsächliche Wert der eingereisten Personen meist höher als die Easy-Zahlen ist. Offiziell hält das Innenministerium noch an der Zahl 800 000 fest.

Die mit Abstand größte Gruppe der registrierten Flüchtlinge kommt aus Syrien. Es folgen Albanien, Afghanistan, Irak und Kosovo.

Die Zahl der beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eingereichten Asylanträge lag im Oktober bei 54 877. In den ersten zehn Monaten stellten 362 153 Personen einen Asylantrag. Auch hier war das Hauptherkunftsland Syrien, gefolgt von den als sicher geltenden Balkanstaaten Albanien, Kosovo und Serbien. Auf den weiteren Plätzen folgen der Irak und Afghanistan.

Wie viele Flüchtlinge die EU erwartet

Für Europa rechnet die EU-Kommission bis 2017 mit der Ankunft von drei Millionen weiteren Flüchtlingen. Das erklärte die Brüsseler Behörde in ihrem Wirtschaftsausblick für die Jahre 2015 bis 2017. Zuvor hatte EU-Kommissar Pierre Moscovici erklärt, der Flüchtlingsandrang werde eine "schwache, aber positive" Wirkung auf das Wirtschaftswachstum in der EU haben.

© SZ.de/Reuters/AFP/pamu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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