Ein Regionalzug von Frankfurt am Main nach Würzburg musste wegen eines technischen Defekts in Dettingen Halt machen. Etwa 50 Fahrgäste mussten den Zug an dem kleinen Bahnhof im Landkreis Aschaffenburg verlassen.
Als der kaputte Zug dann plötzlich weiterfuhr - ohne die Passagiere an Bord - wurden einige Reisende so wütend, dass sie eine Bahnmitarbeiterin am kleinen Bahnhof ansprachen. Nach Angaben der Bundespolizei fühlte sich die Frau so bedrängt, dass sie einen Notruf absetzte.
Der Lokführer ließ sich nach dem Vorfall ablösen
Kurze Zeit später sollen die Reisenden dann einen ICE zum Stehen gebracht haben: Der Zug musste vor Dettingen warten und wollte gerade weiterfahren. Wie genau die gestrandenen Passagiere den Schnellzug angehalten haben, sei Bestandteil der Ermittlungen, so die Bundespolizei.
Die Deutsche Bahn erklärte in einer Stellungnahme, der ICE sei zum Stehen gekommen, weil sich Personen im Gleis aufgehalten hätten. Der ICE-Lokführer ließ sich nach dem Vorfall ablösen, weil er sich psychisch zu stark belastet fühlte.
Gebracht hat es den wütenden Reisenden aber nichts - sie erhielten keinen Zugang zu dem ICE. Später konnten sie mit einem anderen Regionalzug weiterfahren. Sie und die ICE-Fahrgäste Richtung Aschaffenburg hatten jedoch rund zwei Stunden Verspätung. Zudem waren nach Bahnangaben rund 35 Züge des Nah- und Fernverkehrs betroffen.