Kreml bestätigt den Vorfall
Zwei russische Fernsehsender haben versehentlich Dokumente über ein neues System atomar bestückbarer Torpedos veröffentlicht. Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow bestätigte entsprechende Medienberichte und sagte, ein derartiges Versehen dürfe sich nicht wiederholen.
Die staatlich kontrollierten Sender NTW und Kanal Eins hatten am Dienstag über ein Treffen von Präsident Wladimir Putin mit Militärvertretern in Sotschi berichtet und dabei Geheimdokumente zu einem noch in der Entwicklungsphase steckenden Torpedo-System mit der Bezeichnung "Status-6" gezeigt.
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Beide Sender löschen die Aufnahmen
In dem deutlich sichtbaren Begleittext heißt es, die auf U-Booten stationierten Torpedos würden bei ihrem Einschlag die Gebiete derart stark radioaktiv verseuchen, dass sie für lange Zeit für jede "militärische, landwirtschaftliche oder wirtschaftliche Aktivität unbrauchbar" seien. Zwar wurden die Aufnahmen von den beiden Sendern später wieder gelöscht, doch auf mehreren Internetseiten wurden Screenshots veröffentlicht.
Wie die Aufnahmen in die Sendungen gerieten, war zunächst unklar. Beide Sender stehen unter strikter Kontrolle des Kreml, daher bleibt ebenso unklar, ob die Bilder gezielt gezeigt wurden oder ob es sich tatsächlich um ein Versehen handelte.
Putin hatte diese Woche den USA und ihren Verbündeten vorgeworfen, Moskaus atomare Kapazitäten ausschalten zu wollen. Moskau brauche deshalb Waffen, die in der Lage sein müssten, jede Form von Raketenschutzschilden zu überwinden, erklärte er.