Aufnahmeprozess beschleunigen - durch Ausschluss alleinreisender Männer
Kanada wird vorerst keine alleinreisenden, syrischen Männer als Flüchtlinge aufnehmen. Das sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau in einem Interview mit dem TV-Sender CBC.
Zunächst sollten nur Frauen, Kinder, Familien und Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden, als Flüchtlinge akzeptiert werden. Das heißt alleinreisende Männer sollen nur dann einreisen können, wenn sie als Schwule besonderen Schutz benötigen.
Ziel sei es, den verletztlichsten Flüchtlingen vorrangig Schutz zu gewähren. Dazu zählten alleinreisende Männer nicht. Der Entschluss sei aber noch nicht endgültig, sagte Trudeau. Durch die Entscheidung soll der Aufnahmeprozess Trudeau zufolge beschleunigt werden.
Verzögerte Aufnahme - laut Trudeau nicht aus Sicherheisgründen
Bis Ende des Jahres sollen 10 000 Menschen aus den Nachbarländern Syriens - Jordanien, Türkei und Libanon - in das nordamerikanische Land gebracht werden. Ursprünglich war geplant, 25 000 Menschen bereits bis Ende 2015 nach Kanada zu bringen.
Grund für die Verzögerung ist laut Regierungsvertretern, dass den Aufnahmegemeinden mehr Zeit gegeben werden soll, sich auf die Ankunft der Flüchtlinge vorzubereiten. Trudeau bestritt in dem Interview, dass es sich dabei um eine Reaktion auf die Anschläge von Paris handeln könnte. "Es geht nicht um Sicherheit."