Schadstoffe:Stiftung Warentest warnt vor Kuscheltieren

  • Die Stiftung Warentest hat 30 Plüschtiere auf ihre Sicherheit für Kinder getestet. Viele fallen durch eine hohe Schadstoffbelastung auf.
  • Die Prüfer haben allerdings nicht auf die gesetzlichen Grenzwerte getestet, sondern auf den strengeren Standard eines freiwilligen Prüfsiegels.

Nur wenige Plüschtiere eignen sich laut Stiftung Warentest wirklich zum Kuscheln. Von 30 getesteten Kuscheltieren seien gerade einmal acht empfehlenswert, berichtete die Stiftung Warentest in der Dezember-Ausgabe ihrer Zeitschrift "Test". 19 Kuscheltiere sind mit womöglich krebserzeugenden Schadstoffen belastet, bei drei weiteren reißen die Nähte zu schnell auf. Lediglich ein fast 60 Euro teurer Hase bestand den Test mit der Bestnote 1,0. Sechs weitere Kuscheltiere befanden die Tester für "gut". Ein Kuscheltier schnitt befriedigend ab. 22 Plüschtiere waren aber "mangelhaft".

Drei Kuscheltiere verletzen gesetzliche Bestimmungen

Bei drei Kuscheltieren habe Stiftung Warentest sogar die Aufsichtsbehörden informiert, weil die Produkte gegen die rechtlichen Sicherheitsvorgaben verstoßen. Bei einem Drachen von Käthe Kruse, einem Pegasus von Karstadt und einem Hasen von Steiff seien die Nähte an Armen, Ohren und Füßen so weit aufgerissen, dass Kinder die Füllung herauspulen und in den Mund stecken könnten, heißt es in "Test". Der Steiff-Hase sei von diesen dreien immerhin der einzige, bei dem die Stiftung Warentest keine Schadstoffe festgestellt habe.

Schadstoffe in 21 Tieren

Für ihren Test kauften die Prüfer der Stiftung Warentest 30 exemplarisch ausgewählte Plüschtiere für Kinder - von Hasen, Schafen und Affen über Katzen bis hin zu Elefanten und Drachen. Im Labor testeten sie die Spielwaren auf Sicherheit. Überprüft wurde beispielsweise, wie Kinder vor verschluckbaren Einzelteilen geschützt sind oder ob die Tiere ein Zerren an Armen und Beinen verkraften. Darüber hinaus prüften die Tester die Schadstoffbelastung. 21 der 30 Plüschtiere schnitten dabei schlecht ab, in 19 waren polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, sogenannte PAK, nachweisbar. Allerdings wurde nicht auf den ab Ende Dezember von der EU vorgeschriebenen Grenzwert von 0,5 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) getestet, sondern auf 0,2 mg/kg. Dies gilt als Grenzwert für Spielzeug, das mit dem freiwilligen GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit gekennzeichnet ist.

Mit dem krebserregenden PAK Chrysen waren demnach 13 Plüschtiere verunreinigt; sieben enthielten das vermutlich krebserzeugende Naphtalin - und das "in deutlichen Mengen". Krebserregendes Formaldehyd wurde laut "Test" in den Füßen eines Pinguins entdeckt. Phthalate - also Weichmacher, die sich auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken können - wurden in zwei Kuscheltieren gefunden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: