Raumfahrt:Raumsonde soll Einstein bestätigen

Die Raumsonde "Lisa Pathfinder" ist ins Weltall gestartet. Sie soll nach etwas suchen, das Albert Einstein 1916 vorhergesagt hat.

Von Robert Gast

Am Donnerstagmorgen ist die Raumsonde Lisa Pathfinder vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gestartet. Nun steht dem kleinen Raumflugkörper noch eine zweimonatige Reise bevor, hin zu einem 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Punkt im All. Dort heben sich die Anziehungskräfte von Erde, Mond und Sonne gerade auf.

Damit wird eine Messung möglich, auf die Physiker große Hoffnungen setzen. An Bord von Lisa schweben zwei daumennagelgroße Würfel aus einer Gold-Platin-Legierung. Da die Sonde ständig von Partikeln aus der Sonne, winzigen Meteoriten und vagabundierenden Gasmolekülen getroffen wird, halten die Würfel nie ganz still.

Das Ziel der Mission ist, diese Bewegungen mit Minidüsen auszugleichen. Wenn das gelingt, könnten Physiker mit einer Nachfolgerin von Lisa sogenannten Gravitationswellen nachspüren. Diese Schwingungen in der Raumzeit werden von Albert Einsteins Relativitätstheorie vorhergesagt. Entdecken könnte man sie, wenn man Würfel in großem Abstand voneinander platziert, an Bord verschiedener Raumsonden, und sie dort sehr gut stabilisiert. Lisa Pathfinder soll klären, ob das technisch machbar ist.

© SZ vom 04.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

100 Jahre Relativitätstheorie
:Dellen in der Raumzeit

Vor genau 100 Jahren präsentierte Albert Einstein seine Relativitätstheorie der Öffentlichkeit. Noch heute helfen die Formeln, den Kosmos zu verstehen. Aber manchmal versagen sie.

Von Reinhard Breuer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: