Fashion Week Berlin:Sterntaler auf Stelzen

Laufstegmode ist nicht tragbar? Von wegen. Viele deutsche Designer achten sehr auf Alltagstauglichkeit, manche zu sehr. Ein "Best of" der Schauen in Berlin - für Normalos und Verrückte.

Von Ruth Schneeberger, Berlin

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(Foto: Andreas Rentz/Getty Images)

Die deutsche Fashion Week geht an diesem Freitag zu Ende. Wir haben uns seit Montag umgesehen nach den Trends für das kommende Modejahr: Was ist tragbar - und was ist nur für Modeopfer geeignet? Ein "Best of" aus Berlin. Durchaus tragbar erscheint die Mode von Wiliam Fan. Elegante Schnitte, fließende Stoffe, zarte Silhouette, aufgebrochen nur durch Statement-Schmuckstücke oder mal ein paar Troddeln am Po.

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(Foto: Andreas Rentz/Getty Images for Der Berliner Mode Salon)

Dabei hat der vielbeachtete Nachwuchsdesigner durchaus ein paar Wumms-Entwürfe im Angebot, die kaum zur Bekleidung der breiten Masse gedacht sind. So auch diese Goldhose, die für Entzückensschreie bei der ohnehin schon mutig gewandeten Sitznachbarin sorgte.

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(Foto: Getty Images for IMG)

Guido Maria Kretschmer ist für schickliche Mode bekannt. Dieses Herbstkleidchen kann ohne weitere Erklärungen zu Familienfesten auch in Castrop-Rauxel getragen werden, es wird sich niemand beschweren.

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(Foto: Getty Images for IMG)

Sein verrücktester Entwurf für die Herbstsaison 2016 ist dieser: Meerjungfrau in Erdtönen. Was Kretschmer mitunter an Ausgefallenheit vermissen lässt, macht er durch perfekte Schnitte, schöne Stoffe und perfektioniertes Styling wieder wett: Seine Show war die glamouröseste der Fashion Week.

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(Foto: Photo by Andreas Rentz/Getty Images Der Berliner Mode Salon)

Lederröcke mit unzähligen Schnallen und auf den Leib geschneiderte Corsagenkleider machten Marina Hoermanseder in Berlin besonders beliebt, zumal sie das leicht anrüchige Lackmaterial mit unschuldigen Pudertönen kombinierte. Auch diesmal lieferte sie die gewünschten Statement-Pieces.

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(Foto: Photo by Andreas Rentz/Getty Images Der Berliner Mode Salon)

Dennoch hat Hoermanseder auch Alltagsklamotten im Angebot, wie diese schlichte Kombi fürs Büro. Ein rosa Gürtel muss natürlich trotzdem sein, als Erkennungszeichen.

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(Foto: Getty Images for Marcel Ostertag)

Rosa und Blau sind die auserwählten Modefarben des Jahres, auch Marcel Ostertag interpretiert sie für den Alltagslook neu. Würde niemand auf die Idee kommen, dass sich hinter einer solchen Garderobe womöglich ein Fashion Victim versteckt.

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(Foto: dpa)

Anders sieht das bei diesem Kleid aus, das gleich mehrere Trends vereint: Transparenz ist wieder da, wie in den Neunzigern, außerdem Blau und Rot als erwachsenere Varianten der Trendfarben Hellblau und Babyrosa - sowie die Schnallen-Manie im Gürtel, hier auch gleich in der Trendfarbe Kupfer.

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(Foto: Getty Images for Mercedes-Benz)

Dem Rosagold-Trend widmete sich auch Eva Lutz mit ihrer Kollektion für Minx ausführlich, etwa in diesem traumhaften Abendkleid, das allerdings nicht für Kinoabende gedacht ist. Sondern für den ganz großen Sterntaler-Auftritt.

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(Foto: Getty Images for IMG)

Aber auch Lutz brachte viel Tragbares auf die Bühne, kombiniert mit einem weiteren Trend: Plus-Size-Models und ältere grauhaarige Damen sind auf den Laufstegen inzwischen genauso gerne gesehen wie Size-Zero-Models. Zumindest beim Publikum, das für die Normalo-Models begeistert applaudierte.

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(Foto: Getty Images for IMG)

Eher klassisch blass und dürr präsentierte Julia Leifert mit ihrem neuen Label Philiomena Zanetti ihre Models, und auch hier kann man keinesfalls von Abgehobenheit berichten. Im Gegenteil: Ihre grauen Wollpullis und schwarzen Hosen sind so down to earth, das damit garantiert niemand auffällt, der es nicht möchte. Hier kommt es eher auf die inneren Werte an: Leiferts Mode ist nachhaltig und - wo möglich - vegan.

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(Foto: Photo by Andreas Rentz/Getty Images for Der Berliner Mode Salon)

Ein bisschen aus der Reihe tanzte diesmal das Label Augustin Teboul, das sich bisher dem puren Schwarz verschrieben hatte und für eher intellektuelle Mode stand, die auf jeder Vernissage eine gute Figur machte: Für ihre Verhältnisse ließen sich die beiden Designerinnen geradezu zu Farbräuschen hinreißen, gespickt mit Netzstrumpfhosen, die auch gerne aus dem Hosenbund ragen dürfen. Auf den Straßen Berlins allerdings fällt ein solches Outfit auch nicht weiter auf.

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(Foto: Getty Images for Lena Hoschek)

Die Österreicherin Lena Hoschek ist für ihre kleidsamen Kleidchen bekannt, die züchtig an moderne Dirndl erinnern.

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(Foto: Getty Images for Lena Hoschek)

Wer allerdings dieses Spitzenkleid wie das Model untendrunter fast ohne alles trägt, den kann auch das kreuzbrave Jagdgrün nicht davor schützen, als modeverrückt verschrien zu werden.

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(Foto: (Credit too long, see caption))

Bei Mariana Jungmann war ebenfalls der schmale Grat zu bewundern, der aus einem handelsüblichen Outfit ein Fashion-Statement machen kann, manchmal ist es nur die Kombi. Zum Beispiel die Kombi: ohne Unterwäsche.

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(Foto: Getty Images for IMG)

Noch eine besondere Kombi: Kreuzbraves Outfit und Käfig auf dem Kopf. So gesehen bei Whitetail.

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(Foto: Getty Images for IMG)

Zum Abschluss etwas Schönes, das allerdings auch nur Modemutige tragen werden. Maisonnoèe zeigt mit diesem Kleid gleich mehrere Trends: starkes Rot, langes Kleid (im kommenden Winter gerne getragen mit langem Mantel) und Leder. Gerne auch unechtes.

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(Foto: dpa)

Zum ersten Mal auf der Fashion Week dabei: das Kosmetiklabel Maybelline. Womöglich deshalb versuchten die Make-up-Artists, möglichst ausgefallene Kreationen auf die Gesichter der Models zu zaubern. Entwürfe für den Alltag wurden nicht gesichtet, dieses Make-up war noch eins der zurückhaltenderen. Aber es ist ja auch bald Karneval. In diesem Sinne: Helau und Alaaf!

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