Somalia:Explosion an Bord - Mann wird angeblich aus Flugzeug gesaugt

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Solche Bilder wollen die US-Behörden mit dem Verbot von Elektronik-Geräten in Flugzeug-Kabinen angeblich vermeiden. Im Februar 2016 hat eine Laptop-Bombe dieses Loch in den Rumpf einer Maschine der Daallo Airlines gerissen. (Foto: AP)

Ein Loch mit einem Durchmesser von etwa einem Meter klafft in der Außenhaut der Maschine einer somalischen Airline. Der Pilot vermutet, dass eine Bombe an Bord war.

Ein Toter, zwei Verletzte

In Somalia soll ein Mann bei einer Explosion in einem Passagierflugzeug aus der Maschine geschleudert und getötet worden sein. Davon gehen somalische Experten aus, wie ein ranghoher Beamter in Mogadischu erklärte. Die beim Ort Bal'ad, etwa 30 Kilometer außerhalb der Hauptstadt, aufgeschlagenen Körperteile sollten nun identifiziert werden, sagte er.

In einer Maschine der Fluggesellschaft Daallo Airlines war es nach dem Start in Mogadischu zu einem Feuer gekommen. Passagiere sprachen von einer Explosion. Von den über 70 Menschen an Bord wurden nach Behördenangaben zwei verletzt. Fotos örtlicher Webseiten zeigten ein Loch in der Maschine oberhalb des rechten Flügels. In einem Amateur-Video ist der Innenraum des Flugzeugs zu sehen. Von der Decke hängen Sauerstoffmasken.

"Alle haben geschrien, wir haben gedacht, wir müssen sterben"

Ein Passagier berichtete der britischen Zeitung Daily Mail, er habe gesehen, wie nach der Explosion ein älterer Passagier Feuer gefangen habe und aus dem Flugzeug gesaugt wurde. Der gesamte Innenraum des Fliegers habe sich mit schwarzem Rauch gefüllt, "alle haben geschrien, wir haben gedacht, wir müssen sterben". Der Pilot konnte das Flugzeug aber trotz der Beschädigung sicher in Somalias Hauptstadt Mogadischu landen.

Ein Vertreter der Fluggesellschaft hatte von einem technischen Problem gesprochen. Die somalische Flugsicherheitsbehörde machte zunächst keine Angaben zur Ursache. Der Pilot geht von einem Bombenattentat aus, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die serbische Zeitung Blic berichtet. Der 64-Jährige stammt aus dem Balkanland. Ein US-Flugsicherheitsexperte bewertete Bilder vom Rumpf des Flugzeuges ebenfalls als Hinweis auf einen explosiven Sprengsatz.

Die in Somalia aktive islamistische Al-Shabaab-Terrorgruppe hat bislang keine Anschläge auf Passagierflugzeuge verübt.

© SZ.de/dpa/AFP/AP/cmy - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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