Wer die ökonomische Zusammenhänge dieser Welt versteht, sollte auch seine privaten Finanzen im Griff haben. Mehr noch: Er sollte mit seinem Wissen doch reich werden - könnte man meinen. Tatsächlich aber haben nur die wenigsten Ökonomen ihr Wissen zu Geld gemacht. Karl Marx, Milton Friedman, Walter Eucken - sie alle wurden trotz ihrer Bekanntheit nicht reich.
Einer der bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts hingegen, John Maynard Keynes (1883-1946), hat genau das geschafft. Während der Zwanzigerjahre war er sogar kurz davor, der reichste Ökonom der Geschichte zu werden. Doch dann wurde er 1929 genau wie viele andere, die weitaus weniger von der Materie verstanden als er, vom Börsencrash überrumpelt. Keynes verlor drei Viertel seines Vermögens.
Doch statt sich damit abzufinden, änderte Keynes seine Strategie: Er machte sich auf die Suche nach unterbewerteten Unternehmen, von deren Management und Ertragsaussichten er überzeugt war, investierte schließlich nach ausführlichen Analysen - und schaffte es innerhalb kurzer Zeit, sein Vermögen wiederherzustellen. Bei seinem Tod hinterließ er einen Nachlass von 457 529 Pfund, heißt es in Biografien - nach heutigem Wert knapp 25 Millionen Dollar - was ihm zum zweitreichsten Ökonomen der Geschichte macht.