Nicolás Maduro auf Kuba:Vor Obama-Besuch: Fidel Castro empfängt Venezuelas Präsidenten

Nicolás Maduro und Fidel Castro in Havanna.

Unterhielten sich zweieinhalb Stunden lang: der venezolanische Präsident Nicolas Maduro (l.) und der Maximo Líder, Fidel Castro.

(Foto: AFP)

Nicolás Maduro spricht zweieinhalb Stunden mit dem Maximo Líder - und würdigt dessen "beachtliche Kraft".

Für das sozialistische Kuba wird die kommende Woche eine historische, so viel ist schon mal klar: Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) wird Barack Obama in Havanna erwartet, es wird der erste Staatsbesuch eines US-Präsidenten seit 88 Jahren. Und am Freitag spielen die Rolling Stones ein Gratiskonzert.

Die Welt schaut dieser Tage auf den Karibikstaat, und was sieht sie dort? Erst einmal den Revolutionsführer. Wenige Stunden vor Obamas historischem Besuch hat Fidel Castro sich an der Seite von Venezuelas Präsident Nicolás Maduro ablichten lassen (mehr Bilder auf der Seite von Juventud Rebelde, dem Organ der kommunistischen Jugend Kubas), es war sein erster öffentlicher Auftritt seit Monaten.

Castro strahle eine "beachtliche Kraft" aus, sagt Maduro

Der 89-Jährige sei "voller Optimismus" und habe wie immer eine "beachtliche Kraft" ausgestrahlt, sagte Maduro am Samstag. Die Männer hätten sich zweieinhalb Stunden lang in Castros Residenz in Havanna unterhalten, sagte Maduro.

Castro hatte sich im Jahr 2006 von der Staatsspitze zurückgezogen. Die Macht übernahm sein inzwischen 84-jähriger Bruder Raúl. Der Staatschef hatte sich am Freitag mit Maduro getroffen - und mit US-kritischen Tönen seine Solidarität mit dem Verbündeten Venezuela bekräftigt.

Das Verhältnis zwischen den USA und Venezuela ist seit Jahren angespannt. Maduro ist ebenso wie sein Vorgänger Hugo Chávez ein scharfer Kritiker der US-Politik in Lateinamerika. Obamas dreitägiger Besuch in Kuba markiert den bisherigen Höhepunkt des Annäherungskurses zwischen den vormals verfeindeten Ländern. Es ist die erste Reise eines US-Staatsoberhaupts in den Karibikstaat seit 1928. Obama und Raúl Castro hatten Ende 2014 eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden einstigen Erzfeinden aus Zeiten des Kalten Kriegs eingeleitet.

Kubanische Dissidenten riefen Obama auf, bei seinen Besuch in Havanna auf ein "Ende der Repression" zu dringen. Der US-Präsident müsse dafür sorgen, dass Kuba seine Menschenrechtspolitik "radikal ändere", erklärte eine Vereinigung von Regierungsgegnern am Samstag. Obama will sich am Dienstag mit kubanischen Oppositionsvertretern treffen.

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