Bundesliga:Asamoah will nicht mehr der "Spaß-Asa" sein

WM 2006 - Deutschland Training

Torsten Frings (L) und Gerald Asamoah bei der WM 2006

(Foto: dpa)

Bei der WM 2006 war Gerald Asamoah der DJ. Jetzt studiert er Sportmanagement. Ein Gespräch über lesende Fußballer und die schwierigen Hausaufgaben der dritten Klasse.

Von Philipp Selldorf

Gerald Asamoah will nicht mehr der DJ sein. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war er Spieler, aber in Erinnerung blieb er, weil er im "Sommermärchen"-Film die Lieder auflegte. Ein Spaßmacher, der jetzt seriöser werden will. Er studiert Sportmanagement, in Gelsenkirchen und an der Universität St. Gallen. "Man muss sich ja weiterentwickeln", sagt der Schalker im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung (Donnerstagsausgabe).

"Ich weiß, es wird nicht einfach für mich, mir ist klar, was auf mich zukommt. Es ist auch ein bisschen Angst da", sagt Asamoah zum neuen Studiengang. Er spricht über seine Ausbildung. Mit 16 verließ er die Schule nach der zehnten Klasse Abschluss: mittlere Reife. Dann war er nur Profifußballer. "Im Fußballerleben wird dir ja so viel abgenommen", sagt er. "Deshalb ist es wichtig, dass ich nicht mehr nur der Spaß-Asa bin." Dass er jetzt studieren kann, verdankt er einem speziellen Studiengang, der sich an ehemalige Leistungssportler richtet.

"Manuel Friedrich wusste nicht mal, wer David Beckham ist"

Asamoah hat Respekt vor der Aufgabe und dem Abschluss. "Den Leuten, die jetzt sagen: "Was will der denn da?", will ich beweisen, dass ich das kann. Ich möchte, dass sie von mir denken: Der hat's wirklich geschafft."

Fußballer und Weiterbildung, das ist sowieso eine Sache. Als er mal im Bus ein Buch dabei hatte, haben sich seine Teamkameraden lustig über ihn gemacht. Mit Arne Friedrich zusammen auf der Schulbank beim Trainerseminar zu sitzen, sei schon seltsam gewesen. Andere Fußballer, wie sein ehemaliger Mannschaftskollege Manuel Friedrich, hätten Asamoahs Meinung dagegen zu viel gelesen, der hätte nicht mal gewusst "wer David Beckham ist."

Seinem Sohn helfe er dagegen bei den Schulaufgaben. "Und auf einmal musst du wieder Hausaufgaben machen, und da sind ein paar Dinge, die sind gar nicht so einfach - und wir reden hier über die dritte Klasse", sagt Asamoah.

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