Fußball-Legende:Samsung hat Ärger mit Pelé - wegen eines Pelé-Doubles

Lesezeit: 2 min

Der 75-jährige Pelé gilt als einer der besten Fußballer der Geschichte (Foto: REUTERS)
  • Der ehemalige brasilianische Nationalspieler Pelé verklagt Samsung auf 30 Millionen Dollar Schadenersatz.
  • Der Fernsehhersteller soll nach abgebrochenen Verhandlungen mit einem Double geworben haben - und gestohlen worden sei auch noch Pelés berühmter Seitfallzieher.

Von Jan Schmidbauer

Das Wort Legende wird viel zu häufig genutzt. Im Falle von Edson Arantes do Nascimento, genannt Pelé, ist es aber angemessen. Der 75-Jährige gilt als einer der besten Fußballer der Geschichte, wenn nicht sogar als der Beste. Kein Wunder, dass auch die Werbebranche noch immer gern Geschäfte mit ihm macht.

So dachte auch der Elektronikkonzern Samsung. Er wollte wie viele andere mit Pelé zusammenarbeiten. Doch nun hat Pelé die Koreaner verklagt. Er will 30 Millionen Dollar Schadenersatz. Der Vorwurf: Samsung soll statt Pelé ein Double für eine Werbekampagne genutzt haben. Einen Mann, der "ihm sehr ähnlich ist." So soll es in der Anklage stehen, die diesen Monat in Chicago einging.

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Berühmter Seitfallzieher

Samsung verhandelte demnach bereits im Jahr 2013 mit Pelé über eine Zusammenarbeit. Der Brasilianer sollte für neue "ultrahochauflösende" Fernseher von Samsung seinen Namen hergeben. Doch Samsung zog sich offenbar wieder aus den Verhandlungen zurück und "bekam nie das Recht, Pelés Identität in irgendeiner Form zu nutzen", wie die Financial Times aus der Anklage zitiert.

Die Anzeige, die dann im Oktober vergangenen Jahres in der New York Times abgedruckt wurde, enthält nicht den Namen Pelé. Der Mann, der abgebildet wird, sieht dem Fußballer aber in der Tat sehr ähnlich. Doch das ist nicht der einzige Vorwurf des Klägers. Das nebenstehende Bild, das einen weißen Fußballer beim Torabschluss zeigt, scheint Pelé ebenfalls gestört zu haben. Denn der Spieler jagt den Ball ausgerechnet mit einem Seitfallzieher in die Maschen, den Pelé laut Klageschrift "perfektionierte".

Prominenter Anwalt

Dass der Seitfallzieher eng mit Pelé verbunden ist, stimmt natürlich. Ob die Nachahmung allerdings eine Schadenersatzzahlung rechtfertigt, müssen nun Gerichte klären.

Pelé wird von einem prominenten Anwalt vertreten: Frederick Sperling. Er half bereits dem ehemaligen Basketballer Michael Jordan, der ebenfalls den Status Legende verdient, in einem ähnlichen Fall - und mit Erfolg. 8,9 Millionen Dollar sprach das Gericht Jordan zu. Allerdings war der vermeintliche Missbrauch der Identität in diesem Fall deutlicher. Eine Supermarkt-Kette nannte in einer Werbung für Rindersteaks auch den Namen des Basketballers.

Was Jordan und Pelé eint: Beide sind längst nicht mehr aktiv und verdienen dennoch Millionen mit ihrem Namen. Michael Jordan vermarktet sich vor allem durch eine Kooperation mit Nike. Pelé wirbt für etliche Firmen: Volkswagen, Subway, Emirates. Nach Angaben von Bloomberg soll er in Zusammenhang mit der WM 2014 in Brasilien ungefähr 25 Millionen Dollar durch Werbung verdient haben. Und bis zum nächsten vermarktungsfähigen Großereignis in Brasilien, der Sommer-Olympiade, dauert es nicht mehr lange.

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