Medizin:Schalldämpfer

Wer heute auf ein lautes Rockkonzert oder in die Diskothek geht, muss zumindest vorübergehend auch mit Hörschäden rechnen. Dabei gibt es ein einfaches und zuverlässiges Gegenmittel: Ohrstöpsel.

Von Christian Weber

Es mag auf den ersten Blick etwas widersinnig klingen, ein Konzert zu besuchen und sich dabei Ohrstöpsel in die Hörkanäle zu stecken. Doch es ist nach Ansicht von Medizinern eine sinnvolle Maßnahme angesichts der heute üblichen Lautstärken bei Musikveranstaltungen und in Diskotheken sowie der dadurch bedingten Zunahme von Hörschäden bereits bei jungen Menschen. Das zeigt jetzt eine Studie von Medizinern um Wilko Grolman von der Universität Utrecht ( Jama Otolaryngology-Head & Neck Surgery). Die Forscher hatten bei einem Freiluftkonzert in Amsterdam 25 zufällig ausgewählte Besucher mit Ohrstöpseln ausgerüstet, während eine zweite Gruppe ohne Hörschutz auskommen musste. Nach viereinhalb Stunden Beschallung mit durchschnittlich 100 Dezibel (das entspricht dem Lärm eines Presslufthammers in einem Meter Entfernung) zeigte sich ein klares Ergebnis: Von den Stöpselträgern litten nur acht Prozent unter einem vorübergehenden Hörverlust; in der Kontrollgruppe hingegen waren es immerhin 42 Prozent.

© SZ vom 08.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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