Verhaltensbiologie:Sexmaschinen des Tierreichs

Guppys sind bunt und leicht zu halten - weshalb sie beliebte Aquariumsfische sind. Doch in mexikanischen Gewässern treten sie als furchtbare Rüpel auf.

Guppys haben oft absurd große Flossen. Deshalb sind die Fische weltweit beliebte Aquariums-Insassen.

Verhaltensbiologie: In Mexikos Gewässern bedrängen Guppy-Männchen die Weibchen anderer Fischarten.

In Mexikos Gewässern bedrängen Guppy-Männchen die Weibchen anderer Fischarten.

(Foto: Foto: oh)

Die Tiere, die in vielen Farben und Formen vorkommen, haben sich aber nicht nur in menschlichen Wohnungen weltweit verbreitet; sie bevölkern mittlerweile auch viele Gewässer abseits ihrer Ursprungsgebiete Südamerikas.

Dass die Fische dabei nicht zimperlich vorgehen, beschreiben nun mexikanische Wissenschaftler um Alejandra Valero in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts Biology Letters.

Demnach bedrängten männliche Guppys die Weibchen anderer Fischarten und verhinderten so, dass sich diese paaren. So verdrängen die Fische Konkurrenten und sichern sich quasi exklusiven Zugang zu Nahrungquellen.

Eine Fischart leidet in mexikanischen Gewässern besonders unter den aggressiven Guppys, die Valero als kleine "Sexmaschinen" bezeichnete:

Die Weibchen der Spezies Skiffia bilineata, die Guppys ähnlich sehen, wurden von den Konkurrenten immer wieder bedrängt und auch verletzt.

Anschließend beobachtete Valero, dass die Weibchen paarungsbereiten männlichen Artgenossen aus dem Weg gingen. In mexikanischen Gewässern gelten Skiffia bilineata mittlerweile als gefährdet.

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