Die Hauptstadt war stets ein höflicher Gastgeber: Seit 1985 ist Berlin Ausrichter des DFB-Pokal-Endspiels, aber Hertha BSC war seither nie dabei - jedenfalls nicht mit der ersten Mannschaft. Dass der Amateur-Elf des Klubs 1993 mit dem Finaleinzug (0:1 gegen Leverkusen) eine Sensation gelang, verstärkt nur den milden Spott, den Hertha bisher ertragen muss. Ebenso wie der Verweis auf die Finalteilnahme des Zweitligisten Union Berlin 2001 (0:2 gegen Schalke). An diesem Mittwoch bietet sich in Herthas erstem Pokalhalbfinale seit 1981 die Chance zur Korrektur, gegen Borussia Dortmund, den Bundesliga-Zweiten. Hertha steht in der Liga vor dem Samstags-Topspiel gegen den FC Bayern auf Platz vier, und in Berlin wird nun die Debatte darüber geführt, was für die Zukunft des Klubs wichtiger ist: der Millionenregen einer Champions-League-Qualifikation - oder der Cup. Trainer Pal Dardai, 40, hat sich festgelegt: Er will mit aller Macht ins Pokalfinale im Olympiastadion. Kein Wunder, sagt Michael Preetz: "Er kann zu Fuß kommen, er wohnt da ja ums Eck." Für Preetz, 48, ist die Antwort kniffliger - der Manager forscht nach Geldquellen, denn er will Hertha attraktiver machen.
Interview mit Hertha-BSC-Manager Michael Preetz:"Ich war jahrelang ein Pendler"
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Erst das Pokal-Halbfinale gegen Dortmund, dann die Bayern: Nach Jahren des Auf und Ab spricht der Manager über den langen Weg der Hertha in Richtung Spitzenfußball.
Interview von J. Cáceres und K. Hoeltzenbein