Regensburg:Ärger mit Pegida - Autovermietung spendet für Flüchtlinge

Pegida veranstaltet Mahnwachen am Münchner Marienplatz. Bei einer anderen Kundgebung war Beobachtern der Transporter einer Regensburger Autovermietung aufgefallen - weshalb diese harsch kritisiert wurde. (Foto: Catherina Hess)
  • Weil bei einer Pegida-Kundgebung in München Mietautos von Buchbinder im Einsatz waren, wurde dar Regensburger Autovermieter scharf kritisiert.
  • Über Facebook teilte diese mit, dass alle dadurch entstandenen Einnahmen an Flüchtlinge in München gespendet würden.
  • Seither schlägt Buchbinder im Internet der Zorn aus rechten Kreisen entgegen.

Die in Regensburg ansässige Autovermietung Buchbinder hat wegen Pegida München massiven Ärger. Das Unternehmen reagierte jedoch souverän und bekam dafür (neben Beschwerden rechtsgerichteter Facebook-Nutzer) viel Lob.

Beobachtern war aufgefallen, dass Pegida München bei Kundgebungen mit einem von Buchbinder geliehenen Transporter anrückte. Daraufhin gab es im Internet massive Kritik. Am Donnerstagnachmittag reagierte das Unternehmen und teilte per Facebook mit: "Wir haben für die Anmietung unserer Fahrzeuge zu einer Kundgebung in München viel einstecken müssen. Doch hiermit bekennen wir uns deutlich für ein weltoffenes und buntes Deutschland. Aus diesem Grund spenden wir alle Mieteinnahmen, die im Zusammenhang dieser und vorheriger Pegida-Kundgebungen entstanden sind, an die Flüchtlingshilfe der Stadt München."

Womit die Autovermietung nun droht

Auf Vorwürfe, das Mieten von Autos sei "keine politische Frage", antwortete Buchbinder: "Die Angst vor allem Fremden zu schüren ist wohl keine politische Einstellung." Und: "Wer ein Fahrzeug unserer Marke auf solch einer Veranstaltung sieht, schickt uns gerne das Kennzeichen. Wir können dann den Mieter ermitteln und sperren."

Seither schlägt Buchbinder im Internet der Zorn rechter Kreise entgegen. Zahlreiche Internet-Kommentare forderten zum Boykott des Autovermieter durch "aufrichtige Deutsche" auf. Inzwischen hat Buchbinder seinen Facebook-Post vom Donnerstag unsichtbar gemacht und schaltet sich in die Diskussion im Netz nicht mehr ein. Eine Anfrage zum weiteren Vorgehen ließ man am Montag bis zum Abend unbeantwortet.

© SZ vom 26.04.2016 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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