Bericht vor UN-Sicherheitsrat:Heftigste Kämpfe in Ostukraine seit 2014

Bericht vor UN-Sicherheitsrat: Ein zerstörtes Auto in Oleniwka (Olenowka), wo beim jüngsten Vorfall vier Zivilisten getötet wurden.

Ein zerstörtes Auto in Oleniwka (Olenowka), wo beim jüngsten Vorfall vier Zivilisten getötet wurden.

(Foto: AFP)
  • Laut UN-Vizegeneralsekretär Zerihoun hat die Gewalt in der Ukraine das größte Ausmaß seit August 2014 angenommen.
  • Beim jüngsten Vorfall wurden vier Zivilisten getötet.
  • Die OSZE meldet Verstöße gegen die Waffenruhe, auch mit schweren Waffen.

Die Kämpfe in der Ukraine sind in den vergangenen Wochen erneut eskaliert und haben eine Intensität erreicht, die sie seit August 2014 nicht gehabt haben. Das teilte der für politische Angelegenheiten zuständige UN-Vizegeneralsekretär Tayé-Brook Zerihoun dem UN-Sicherheitsrat in New York mit. Seit Beginn des Ukraine-Konflikts im April 2014 seien 9333 Menschen getötet und mehr als 21 000 verletzt worden.

Der jüngste Vorfall habe sich erst am Mittwoch ereignet, als bei Beschuss in Oleniwka nahe der Rebellenhochburg Donezk mindestens vier Zivilisten getötet und acht weitere verletzt worden seien, sagte Zerihoun.

Verstöße gegen Waffenruhe

Offiziell gilt in dem Konflikt zwischen dem ukrainischen Militär und prorussischen Rebellen in der Ostukraine seit September 2015 eine Waffenruhe. Die Umsetzung der Waffenruhe wird von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) überwacht.

Zunächst war die Gewalt deutlich zurückgegangen. Nach Einschätzung der OSZE gibt es derzeit jedoch die "höchste Anzahl an Verstößen seit Monaten", wie der Leiter der Beobachtermission, Ertuğrul Apakan, in Wien erklärte. Die Verstöße hätten ein "beunruhigendes" Ausmaß erreicht. Auch schwere Waffen würden eingesetzt, die zwischenzeitlich von der Front abgezogen worden waren, erklärte Apakan.

Kiew und der Westen werfen Moskau vor, die Rebellen direkt militärisch zu unterstützen, was der Kreml bestreitet. Das Treffen des UN-Sicherheitsrates am Donnerstag war das erste zur Situation in der Ukraine seit Dezember 2015.

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