Dachau:Altbischof Bogdahn in Versöhnungskirche

Am Sonntag, 8. Mai, um 11 Uhr beginnt in der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte ein Gottesdienst zum 71. Jahrestag des Kriegsendes. Mit der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 war das "Dritte Reich" untergegangen, Europa durch die Alliierten endgültig von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft befreit. Dieser Jahrestag hat in der Geschichte der Versöhnungskirche eine besondere Bedeutung: Am 8. Mai 1965 wurde unter Beteiligung zahlreicher KZ-Überlebender deren Grundstein gelegt, am 8. Mai 2012 wurde die Versöhnungskirche gemeinsam mit der Katholischen Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte in die weltweite Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry/England aufgenommen, die sich zum Ziel gesetzt hat, Versöhnung zu fördern.

Altbischof Martin Bogdahn spricht von seinen Erinnerungen als Kriegskind. Die Geschehnisse um den 8. Mai 1945 gehören für den 79-Jährigen zu seinen frühen Erinnerungen. 1936 war er in Ostpreußen geboren worden. Später wurde er einer der profiliertesten Theologen der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern: Vizepräsident der Landessynode, Rundfunkbeauftragter, Oberkirchenrat, Regionalbischof von München und Oberbayern und ständiger Vertreter des Landesbischofs bis zum Eintritt in den Ruhestand 2001. Zu den schwierigsten Situationen seiner Amtszeit gehörte der Umgang mit der Roma-Zuflucht in der Versöhnungskirche 1993. Bogdahn gab immer wieder Impulse für einen kritisch-differenzierten Umgang mit der Geschichte der Kirche in der NS-Zeit.

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