Mittelschule Dachau-Süd:Boulder-Meisterschaft stößt auf große Resonanz

Mittelschule Dachau-Süd: Nikolas kämpft beim Boldern gegen die Schwerkraft.

Nikolas kämpft beim Boldern gegen die Schwerkraft.

(Foto: Toni Heigl)

Sich ohne Sicherung über Felsen schwingen. Die Kletterveranstaltung von Sportlehrer Christian Steinberger begeistert die Schüler.

Von Moritz Köhler, Dachau

Nikolas Krienitz hängt an der schrägen Wand. Die Anstrengung ist ihm anzusehen, seine Arme zittern. Mit einem Ruck hievt er sich in die Höhe und schnappt nach dem letzten Klettergriff. Geschafft - er hat die Route bezwungen. Zurück auf dem Boden der Georg-Scherer-Halle klatscht er seine Freunde ab und empfängt die Glückwünsche seiner Mitschüler. Bei den ersten Schulmeisterschaften der Mittelschule Dachau-Süd im Bouldern geht es entspannt zu. Die Teilnehmer geben sich gegenseitig Tipps, helfen sich nach Stürzen auf die Beine und motivieren sich ständig aufs Neue.

Bouldern ist eine eigene Disziplin des Kletterns. Dabei erklimmt der Sportler kleine Felsen und sogenannte Boulderwände, ohne von einem Seil gesichert zu sein. "Beim Klettern und beim Bouldern ist Kommunikation sehr wichtig. Ohne Zusammenarbeit geht hier nichts. Das ist einer der Gründe, warum ich den Sport so mag", sagt Christian Steinberger. Er ist Sportlehrer an der Mittelschule Süd und hat die Meisterschaft gemeinsam mit seinem Kollegen Andreas Härtl organisiert. Steinberger ist erst seit einem Jahr an der Schule. Hier hat er eine Kletter-Arbeitsgemeinschaft gegründet. Wegen der vielen positiven Reaktionen hat er sich entschlossen, eine Boulder-Meisterschaft zu veranstalten. Das Experiment ist geglückt: Neben Schülern der Mittelschule Süd, haben sich auch Schüler der Mittelschule Karlsfeld und der Realschule Dachau gemeldet.

30 Teilnehmer in drei Gruppen

Die 30 Teilnehmer sind in drei Gruppen unterteilt: Bei den Jungen klettern die Fünft- bis Siebtklässler gegeneinander, die Acht- bis Zehntklässler bilden die zweite Altersstufe. Die Mädchen bilden eine eigene Gruppe. In der Vorrunde muss jeder Teilnehmer versuchen alle 16 Routen zu klettern, die Steinberger und Härtl ausgewählt haben. Dazu bekommt jeder Schüler einen Laufzettel, auf dem er die Routen abhaken darf, die er geschafft hat. "Das basiert auf dem Prinzip der Ehrlichkeit, wir vertrauen den Schülern an dieser Stelle", so Steinberger. Dieses Vertrauen scheint durchaus gerechtfertigt zu sein, da alle Teilnehmer ein äußerst sportliches Verhalten an den Tag legen.

"Mir macht die Meisterschaft sehr viel Spaß", sagt Marcel Scholger. Der 16-Jährige besucht die Mittelschule Dachau-Süd. In seiner Freizeit spielt er Fußball und Basketball, zudem besucht er die Kletter-AG an seiner Schule. "Es ist toll, dass man beim Klettern über sich hinauswachsen muss, um auch die schwierigen Routen zu schaffen. Da braucht man schon sehr viel Körperspannung. Deshalb ist es auch ganz schön anstrengend." Die vier besten Kletterer jeder Gruppe ziehen ins Finale weiter. Im Finale gilt es, drei schwere Routen zu bewältigen. Dazu hat jeder Finalist einen Versuch.

Nicht alle, die wollten, konnten mitmachen

Nachdem sich die jungen Kletterer zuvor bereits eineinhalb Stunden lang an den Wänden entlanggehangelt haben, lässt nun bei vielen die Kraft nach. Trotzdem zeigen die Finalisten eine beachtliche Leistung. "Die Resonanz ist perfekt. Wir mussten sogar einigen Schülern absagen, weil wir sonst zu viele gewesen wären", sagt Organisator Steinberger. Im nächsten Jahr wird er die Schulmeisterschaft deshalb wiederholen. "Die Meisterschaft soll dann größer werden. Es gibt noch einige weitere Schulen mit Interesse."

In der Unterstufe gewinnt Lukas Gottschalk. Paul Schmidt belegt den zweiten Platz. Beide besuchen die Mittelschule Süd. In der Oberstufe siegt Niklas Funke vor Luis Manglkammer (beide Mittelschule Dachau-Süd). Bei den Mädchen freutich Elodie Lonfle von der Mittelschule Karlsfeld über den ersten Platz. Seray Koccayir (Mittelschule Dachau- Süd) wird Zweite.

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