Schriftstellerin:Elke Heidenreich - vorlaut und mächtig in der deutschen Literatur

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Elke Heidenreich beherrscht die Redetechnik des "Sabbelns".

(Foto: dpa)

Die Kritikerin und Autorin hat seit Jahren ein großes Publikum, obwohl sie von den Feuilletons mit leiser Verachtung gestraft wird. Woran liegt das?

Elke Heidenreichs neues Buch "Alles kein Zufall" ist seit Wochen auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Und das, obwohl die Kritiker immer sagen, Erzählungen verkauften sich nicht. Es geht um das Leben, wie es nun mal ist: überraschend, traurig, lustig und banal. Warum finden gerade die sehr kurzen Geschichten von Elke Heidenreich so viele Leser? Und warum hat die Kritikerin und Autorin seit vielen Jahren ein sehr großes Publikum, während die Feuilletons sie eher mit einer leisen Verachtung strafen?

Elke Heidenreich beherrscht eine Redetechnik, die man im Ruhrgebiet, wo sie ja herstammt, "sabbeln" nennt. Das ist aber keineswegs despektierlich gemeint, sondern als Kompliment für jemandem, dem die Themen nicht ausgehen. Sie kann diese herrlich antagonistischen Sätzen sagen, die man von Besuchen bei der Lieblingstante kennt: "Schön draußen, nicht? Aber ein bisschen neblig. Ich habe gar nichts Anständiges im Kühlschrank."

Alte Schachtel und Rolltreppen-Dickerchen

Immer mal wieder ist Elke Heidenreich im Clinch mit ihrem Buchkritiker-Kollegen Denis Scheck, der sie alte Schachtel genannt hat, woraufhin Elke Heidenreich Scheck "Rolltreppen-Dickerchen" nannte: "Ach, dem Scheck hab ich schon so oft gesagt, er kann mich am Arsch lecken, dann sind wir doch wieder essen gegangen."

Elke Heidenreich gilt vielen als die große Bescheidstoßerin und Klartext-Rednerin, die keine diskursiven Pirouetten dreht. Und sie ist für viele ihrer Gegner eine mächtige und vorlaute Frau im deutschen Literaturbetrieb.

Beim Besuch in ihrem Haus in Köln erzählt Elke Heidenreich von ihrer Mutter, der Kindheit in Bonn und ihrem Selbstwertgefühl. Im Gespräch ist sie eher versonnen, auch und besonders, wenn es um sehr private Dinge geht.

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