Die meisten Pflanzen benutzen ihre Wurzeln, um sich mit Wasser zu versorgen. Nicht so das Moos Syntrichia caninervis. Die Wüstenpflanze sammelt Feuchtigkeit aus der Luft und zwar mithilfe feiner, maximal zwei Millimeter langen Härchen an der Spitze ihrer Blätter (Nature Plants).
In Trockenzeiten ist das Moos dehydriert, schwarz-braun und wirkt fast, als sei es abgestorben. Doch sobald es in der Luft auch nur die geringsten Spuren von Feuchtigkeit gibt, wird die Pflanze wieder grün. Mit ihren feinen Härchen auf den Blättern kann sie nicht nur Tropfen sammeln, sondern auch Wasser in Gasform aus der Luft ernten.
Mikroskopische Aufnahmen, die ein Team amerikanischer und chinesischer Botaniker gemacht hat, zeigen, dass der Wasserdampf aus der Luft an Nanostrukturen der Härchen zu winzigen Tröpfchen kondensiert. Diese fließen dann in einer Art Rinnensystem zu größeren Tropfen zusammen und werden schließlich zur Blattoberfläche transportiert und absorbiert. Die Wurzeln des Mooses sind vor allem dazu da, um die Pflanze im Boden zu verankern.