Starnberger See:Gedenken an Ludwig II. - Treu über den Tod hinaus

Hunderte Menschen erinnern am Starnberger See an den Todestag von König Ludwig II. Ein Forscher hat schon im Vorfeld für Aufsehen gesorgt: Er will den Leichnam des Kinis untersuchen.

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Gedenkfeier für König Ludwig II.

Quelle: Sven Hoppe/dpa

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Offiziell heißt es, Bayerns Märchenkönig sei vor 130 Jahren im Starnberger See ertrunken - zusammen mit seinem Psychiater Bernhard von Gudden. Viele Menschen glauben dieser Version aber nicht. Bis heute ranken sich zahlreiche Mythen um den Tod des "Kini" am 13. Juni 1886. Und bis heute kommen zum Gedenken an Ludwig II. jedes Jahr Hunderte Königstreue nach Berg.

Gedenkfeier für König Ludwig II.

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Traditionell beginnt die Feier mit einem Gottesdienst in der Votivkapelle im Schlosspark von Berg am Starnberger See.

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Danach gibt es kurze Ansprachen, ehe an der Gedenksäule nahe dem Ufer des Sees ein Kranz niedergelegt wird. An der Feier nehmen auch zahlreiche Königstreue in historischen Uniformen teil.

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Schmucker Hut, beeindruckender Bart und trauriger Blick; Viele Königstreue sind davon überzeugt, dass Ludwig II. vor 130 Jahren ermordet wurde.

Der Berliner Geschichtsforscher Peter Glowasz etwa fordert die endgültige Klärung der Todesursache. Nach Überzeugung des 79-Jährigen kann durch eine virtuelle Autopsie - eine Durchleuchtung des Leichnams - festgestellt werden, "ob Ludwig erschossen wurde oder nicht". Diese moderne Technik, die laut Glowasz in der Schweiz entwickelt wurde, könne bei geschlossenem Sarkophag eingesetzt werden. "So können wir endlich zu einem Ergebnis kommen, ohne die Totenruhe zu stören."

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Das ehemalige Herrscherhaus der Wittelsbacher - zu dem auch der in Berg am Starnberger See lebende Leopold Prinz von Bayern gehört - weist seit Jahrzehnten alle Forderungen zurück, den Sarg des Kini öffnen zu lassen.

Sollten die Wittelsbacher der Überprüfung des königlichen Leichnams weiterhin nicht zustimmen, will Forscher Glowasz ein Volksbegehren in Bayern initiieren. "König Ludwig ist eine öffentliche Person, die auf der ganzen Welt geliebt wird. Die Menschen haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie er zu Tode gekommen ist", sagt der Autor und Verleger, der seit mehr als 35 Jahren das Ziel verfolgt, den Bayernkönig zu rehabilitieren.

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Den Königstreuen dürften diese Pläne gefallen. Dieser Teilnehmer der Gedenkfeier hat diverse Anstecker am Revers seines Jankers befestigt, Rauten und Royales dominieren die Motive. Das Gedenken gilt offenbar nicht nur dem Kini: auf einem Pin ist neben dem Konterfei Ludwigs II. auch das der CSU-Legende Franz Josef Strauß zu sehen.

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Ist es nur ein melancholischer Dackelblick oder spricht aus diesen Augen wirkliche Trauer? Dem Fotografen zufolge heißt der Dackel "Kini", vielleicht liegt es schlicht daran.

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Veranstalter war wie jedes Jahr die Vereinigung "Ludwig II. - Deine Treuen". Sie will das Andenken an den glücklosen Monarchen bewahren und dessen Lebenswerk würdigen.

In Erinnerung geblieben ist der "Märchenkönig" vielen Menschen vor allem durch die Errichtung seiner Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof.

© SZ.de/dpa/infu
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