Öffentlicher Nahverkehr:Expressbus zur U-Bahn

Susanne Münster

Susanne Münster will attraktive und schnelle Busverbindungen.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Eine Schnellverbindung von Weßling nach Großhadern soll ab 2017 eingerichtet werden

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Der Landkreis Starnberg entwickelt sich sukzessive zum Vorreiter für ein schnelles, dicht geknüpftes Busnetz. Nach der Einführung der Expressbuslinie X 900 von Starnberg Nord über Gilching nach Fürstenfeldbruck, ist nun eine weitere Verbindung von Weßling über die Gewerbegebiete in Oberpfaffenhofen und Gilching bis zur U-Bahn-Haltestelle Großhadern im Gespräch. Wenn alles gut geht, kann diese schnelle Linie, die auch über die Lindauer Autobahn führt, im Dezember nächsten Jahres zum Fahrplanwechsel starten. Der Betrieb ist als Test vorgesehen und auf vier Jahre angesetzt. In Weßling, im Rahmen der Sitzung des Gemeinderats, stellte Susanne Münster, die Verkehrsmanagerin des Landkreises, die neue Linie vor, die X 910 heißen soll.

Auslöser für eine mögliche Einführung dieser zweiten Expressbuslinie war der Wunsch des Landkreises, wegen der stark steigenden Mitarbeiterzahlen in den Gewerbegebieten rund um Gilching und Weßling den S-Bahnhalt Weichselbaum wieder zu eröffnen. Das wird aber nicht so schnell möglich sei. Denn der Münchner Verkehrsverbund (MVV) lässt erst einen Halt zu, wenn der Gewerbestandort 5000 Mitarbeiter vorweisen kann. Diese Zahl ist noch nicht erreicht. Landrat Karl Roth macht aber weiter Druck und hat auch Ministerpräsident Horst Seehofer anlässlich seines Besuches in Weßling darauf angesprochen und einen Brief geschrieben.

Was in der MVV-Untersuchung und in der Befragung der Unternehmen an den Standorten Oberpfaffenhofen und Gilching über Fahrgastzahlen und Mitarbeiter herauskam, war überraschend. Denn ein nicht geringer Teil der Angestellten wohnt in München. Da lag es nahe, eine neue schnelle Anbindung an die Gewerbegebiete zu etablieren, um einen zusätzlichen Anreiz zu geben, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Wie Münster weiter erläuterte, sollte es eine Expressbuslinie sein, eben der X 910. Dieser wird von Weßling bis zur U-Bahn in Großhadern nur 45 Minuten brauchen und damit seinem Namen alle Ehre machen. Der genaue Verlauf schaut so aus: Start ist am Bahnhof Weßling, dann geht es in Richtung Sonderflughafen und Asto-Park. Von dort fährt der Bus weiter über die Autobahn zum Gewerbegebiet Gilching Süd. Dort gibt es die Möglichkeit, auf die Expresslinie X 900 nach Bruck oder Starnberg umzusteigen. Der X 910 fährt weiter bis zum Bahnhof Gauting, über den Münchner Berg nach Neuried und kommt dann in Großhadern an. Ein 30-Minuten-Takt soll möglichst viele Pendler vom Auto auf den Bus umsteigen lassen und stellt laut Münster ein "alternatives Angebot zur S-Bahn dar". Gefahren wird von 5.15 bis 23.18 Uhr. Drei neue Fahrzeuge müssen für die Linie gekauft werden, dazu kommt noch ein weiterer Bus als Puffer. Die Sache ist für die beteiligten Gemeinden nicht ganz billig: Weßling müsste 67 500 Euro zahlen.

Das war manchem Weßlinger Gemeinderat zu viel, da auch noch weitere Buslinien über Weßling führen und der Bahnhofsbereich ziemlich eng ist. Weßling ist auch noch die MVV-Zahlgrenze, sodass viele Pendler aus Seefeld und Wörthsee mit dem Auto in die Gemeinde fahren und die Parkplätze besetzen. Deshalb wurde vorgeschlagen, die Unternehmen an den Kosten zu beteiligen oder den Verteilungsschlüssel innerhalb der Gemeinden zu verändern. Grundsätzlich wurde die Linie aber begrüßt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: