Bar Barna:München hat jetzt eine richtig gute Tapas-Bar

Lokal "Barna" in München, 2016

Lampen und Regale sind selbstdesignt.

(Foto: Florian Peljak)

Fast alle Zutaten werden extra aus Spanien importiert. Nur die Einrichtung weicht vom gewohnten Konzept ab.

Von Andreas Schubert

Barcelona ist für viele ein Sehnsuchtsort - eine lebendige Stadt, in der sich vieles draußen abspielt, in der man mit der U-Bahn zum Strand fahren kann und in der es eine Vielzahl an schicken und gemütlichen Kneipen gibt. Und das sind oft Tapas-Bars, deren Vorteil es vom Wesen her ist, dass man immer eine Kleinigkeit essen kann, aber - anders als in einem Restaurant - nicht zwingend etwas zum Essen bestellen muss.

Okay, das ist jetzt keine neue Nachricht. Verwunderlich ist eigentlich nur, dass es in München, dieser Stadt, die alles Südländische so liebt, zwar einige gute spanische Restaurants gibt und durchaus annehmbare Tapas-Bars (oft nennen sich auch die Restaurants so). Aber viele sind es nicht in einer Stadt mit anderthalb Millionen Einwohnern.

Das hat sich auch Gemma Ripol Soler gedacht, Wirtin der neuen Tapas-Bar Barna im Dreimühlenviertel. Die 30-Jährige stammt selbst aus Barcelona, doch jetzt habe es sie nach München gezogen, erzählt sie. Hier habe sie keine Tapas-Bar gefunden, die ihren Vorstellungen so richtig entsprochen habe: Eine Bar mit modernem Ambiente und zugleich guten und typischen Tapas, wie sie sie aus der Heimat kannte. "Mir hat irgendwas gefehlt zwischen Restaurant und Bar", sagt Soler.

Also hat sie vor Kurzem selber einen Laden aufgemacht, bei dem das Essen im Vordergrund steht. Als Location hat sie den Neubaukomplex auf dem früheren Rodenstock-Gelände am Roecklplatz gefunden, noch bevor die Bauarbeiten abgeschlossen waren. Der reduzierte Industrial-Chic des Barna fügt sich aber gut in einen Neubau ein. Soler wollte nicht die übliche Einrichtung mit großer Glastheke, Spanien-Bildern und Kacheln an den Wänden. Stattdessen hat sie Lampen und Regale selbst designt, aus Flaschen oder Wasserrohren.

Traditionell sind dagegen die Gerichte - fast alles importiert die Wirtin von spanischen Erzeugern. Im Mittelpunkt stehen Produkte vom Iberico-Schwein. Es gibt verschiedene gemischte Platten mit Schinken, Wurst und Käse, Salate, "Pa amb Tomàquet", ein typisches katalanisches Röstbrot mit Tomaten sowie Coca, ein weiches Fladenbrot mit verschiedenen Belägen. Auch den berühmten Jamon Iberico de Bellota hat die Wirtin auf der Karte - eine Portion für 26 Euro.

Die Sangría macht Ripol Soler selbst und bietet auch Varianten aus Weißwein und spanischem Sekt an. Ansonsten gibt es Estrella-Bier aus Barcelona, eine sorgfältig ausgesuchte kleine Weinauswahl und ein paar Aperitifs und Gin-Drinks. Einen hat sie nach ihrer Wahlheimat "Minga" benannt, einen anderen nach ihrer Heimatstadt "Barna". So nennen die Barceloner ihre Stadt.

Eine Tapas-Bar hat sich so mancher im Dreimühlenviertel gewünscht, das Barna entwickelt sich allmählich zum Nachbarschaftstreff. Und das Potenzial, über das Viertel hinaus bekannt zu werden, ist mehr als vorhanden.

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