Robotik:Tot und lebendig

Aus Kunststoff und Herzmuskel-Zellen von Ratten haben Wissenschaftler einen rochenähnlichen Roboter gebaut. Wie sein natürliches Vorbild schwimmt er mit einem wellenförmigen Flossenschlag.

Von Christian Endt

Aus Kunststoff und Herzmuskel-Zellen von Ratten haben Wissenschaftler einen rochenähnlichen Roboter gebaut. Für die Stabilität sorgt ein Skelett aus Gold. Wie sein natürliches Vorbild bewegt sich das Gerät mit einem wellenförmigen Flossenschlag vorwärts. Die Forscher um Kevin Parker von der Harvard University berichten über ihre Arbeit in der Fachzeitschrift Science. Der aus lebendem und nichtlebendem Material zusammengebastelte Roboter verfügt über kein Nervensystem und pflanzt sich nicht fort. Allerdings betreiben die 200 000 Zellen eine Art Stoffwechsel: Statt in reines Wasser setzen die Forscher ihren Roboter im Experiment in eine Zuckerlösung, die den Muskelzellen Energie liefert. Damit blieben die Zellen relativ lange am Leben und brachten nach sechs Tagen noch achtzig Prozent der ursprünglichen Leistung. Der Roboterrochen wiegt etwa zehn Milligramm und ist 16,3 Millimeter lang, das ist etwa der Durchmesser einer Ein-Cent-Münze. Um den Roboter steuern zu können, haben Die Forscher die Muskelzellen gentechnisch so verändert, dass diese auf Licht reagieren.

© SZ vom 11.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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