Überraschender Rückzug:Eine Frau wäre "wünschenswert"

CSU braucht im Wahlkreis Nord einen Nachfolger für Singhammer

Nach dem überraschenden Rückzug des CSU-Abgeordneten Johannes Singhammer beginnt in der Partei nun die Nachfolgedebatte für den Wahlkreis München-Nord. Parteiintern wurden vor allem zwei Namen genannt für eine Kandidatur bei der Bundestagswahl 2017, nämlich die Landtagsabgeordnete Mechthilde Wittmann und Bernd Fabritius, der bereits für die CSU im Bundestag sitzt. Während Wittmann sich noch nicht festlegen wollte, ob sie den Posten anstrebt, sagte Fabritius klar, er habe "durchaus Interesse".

Der 51-Jährige kam 2013 über die CSU-Landesliste in den Bundestag, hat also bisher keinen eigenen Direkt-Wahlkreis und ist auch Präsident des Bundes der Vertriebenen. Wittmann, 48, war seit 1994 Stadträtin und sitzt seit 2013 im Landtag. Sie sorgte zuletzt durch ein Zerwürfnis mit der Münchner Parteispitze um Bezirkschef Ludwig Spaenle für Aufsehen, welches sie auch das Amt als Vizechefin der Münchner CSU kostete. Genannt wurde intern auch der Name Julia Obermeier. Die 31-Jährige unterlag in dieser Woche beim Versuch, die Kandidatur im Wahlkreis München-West zu erobern. Sie gilt allerdings im Münchner Norden als wenig verankert.

Spaenle sagte, es gebe keinen natürlichen Favoriten für die Nachfolge nach Singhammers überraschendem Schritt. Interessenten hätten nun bis Anfang August Zeit, sich zu melden. Die Aufstellung soll Ende Oktober oder Anfang November stattfinden. Gespräche mit Bewerbern führt Spaenle offenbar bereits. Dass eine Frau zum Zuge kommt, bezeichnete Spaenle als "wünschenswert", das sei aber keine Vorentscheidung gegen männliche Bewerber. Bislang sind alle CSU-Abgeordneten in den vier Münchner Wahlkreisen männlich.

Singhammer hatte seinen Rückzug am Dienstagabend bei einer internen Parteisitzung verkündet. "Ich bin bei der nächsten Wahl im Jahr 2017 seit 23 Jahren Abgeordneter", sagte der 63-Jährige am Mittwoch. Damit sei es nun die geeignete Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen. Den Wahlkreis München-Nord bezeichnete er "als einen der anspruchsvollsten Wahlkreise, die die CSU zu vergeben hat". Es kommt dort bei den Wahlen regelmäßig zu Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CSU und SPD.

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