Mögliches Comeback:Der Land Rover Defender soll wiederauferstehen

Der Land Rover Defender bei einer Wasserdurchfahrt.

Kniehohe Wasserdurchfahrten? Kein Problem für den Land Rover Defender.

(Foto: Jaguar Land Rover)
  • Nach 68 Jahren Bauzeit wurde im Januar die Fertigung des Land Rover Defenders eingestellt.
  • Jetzt will Jim Ratcliffe, Chef des Chemiekonzerns Ineos, den Geländewagen-Klassiker erneut auferstehen lassen.
  • Das Auto soll aussehen wie der alte Defender, aber über moderne Technik verfügen.

Von Björn Finke, London

Es ist eines der Lieblingsautos der Queen. Auf Fotos ist zu sehen, wie sie das klobige Fahrzeug über die Ländereien ihres Schlosses Balmoral in Schottland steuert. Trotz derart prominenter Fans lief der letzte Land Rover Defender im Januar vom Fließband seines Werks in Solihull bei Birmingham. Der Hersteller Jaguar Land Rover (JLR) stellte die Fertigung nach 68 Jahren ein. Es sei zu teuer, das kultige Modell so weiterzuentwickeln, dass es neue Umweltstandards erfülle, lautet die Begründung.

Einer der letzten Defender ging an den Milliardär Jim Ratcliffe, den Gründer, Chef und Mehrheitseigner des Chemiekonzerns Ineos. Der Engländer will das Modell nun wiederauferstehen lassen.

Ineos teilte am Sonntag mit, das Unternehmen habe eine Machbarkeits-Studie in Auftrag gegeben, ob ein neuer Defender gewinnbringend produziert werden kann. Das Management sei in Gesprächen mit Jaguar Land Rover. Eine Entscheidung soll bis Dezember fallen. Der Geländewagen werde so aussehen wie der alte Defender, doch modernere Technik nutzen und daher alle Umweltstandards einhalten, verspricht der Chemiekonzern. Das Modell werde aber nicht Defender heißen.

Keine Probleme mit Patenten und Schutzrechten

Die Rechte an diesem Namen gehören JLR. Ein Sprecher von Ineos sagte, weil der Defender schon so alt sei, gebe es ansonsten keine Probleme mit Patenten und Schutzrechten. Ineos dürfe also in jedem Fall einen Geländewagen bauen, der genau wie ein Defender aussieht, selbst wenn die Verhandlungen mit JLR über eine Zusammenarbeit scheitern.

Die Chemie-Firma will für den Defender eine Fabrik in Nordengland errichten, in der Nähe eines Hafens. Das Werk wird mindestens 300 Millionen Euro kosten, pro Jahr sollen dort bis zu 20 000 Geländewagen vom Band laufen.

Mit dem Kerngeschäft eines Chemiekonzerns hat das nichts zu tun. Aber es macht Ineos' Mehrheitseigner und Chef glücklich: "Ich bin ein großer Bewunderer des Defender", sagt Ratcliffe.

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