Wer sich das Festspielhaus auf einem grellgrünen, halben Ball stehend vorstellt, also auf der Art Hügel, über die im Fernsehen die Teletubbies wanken, wird enttäuscht. Der "Grüne Hügel" ist keine eigenständige Erhebung, sondern südlicher Teil eines Höhenzugs, der sich nördlich von Bayreuth erhebt. Und grün ist es vor den Türen des Festspielhauses auch nicht, sondern eher sehr, sehr bunt. Das liegt an den Blumenbeeten, die so übergenau abgezirkelt und gepflegt sind, dass sie künstlich wirken, oder zumindest wie das Resultat einer Zwangsstörung. Warum also der Name? Richard Wagner hat ihn selbst gewählt, als Erinnerung an jenen grünen Hügel in Zürich, auf dem Wagner einst im Gartenhaus der Villa Wesendonck residierte - und eine Liebelei mit der Gattin des Hausherrn, seinem damaligen Mäzen, begann. Für sie, die Dichterin Mathilde Wesendonck, schrieb Wagner damals die "Wesendonck-Lieder", außerdem entstanden in Zürich Teile des "Rings der Nibelungen" und von "Tristan und Isolde". Als die Stadt Bayreuth ihm die Anhöhe für sein Festspielhaus schenkte, nannte Wagner sie spontan vor Freude "mein grüner Hügel".