Weßlinger Umfahrung:Schnell und günstig

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Verkehrsinseln und Schrägparkplätze sollen die Weßlinger Ortsdurchfahrt für den Verkehr unattraktiv gestalten

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Schon Ende Oktober soll die Weßlinger Umfahrung fertig sein. Damit kann die Hauptstraße zur Gemeindestraße umgewidmet und verkehrsberuhigt werden. Zur Erinnerung: Die Weßlinger Hauptstraße gehört mit bis zu 18 000 Fahrzeugen täglich zu den meist befahrenen Straßen des Landkreises. Seit vielen Jahrzehnten fordern die Anwohner deshalb eine Reduzierung des Verkehrs. Um möglichst schnell entsprechende bauliche Ideen umzusetzen, hat sich in den vergangenen Wochen ein Arbeitskreis gebildet und Vorschläge erarbeitet. In der jüngsten Sitzung des Weßlinger Gemeinderats stellte Vizebürgermeister Michael Sturm den Maßnahmenkatalog vor. Wichtigste Kriterien waren die schnelle Umsetzung bei wenigen Kosten. Es sind dies aber erst provisorische Verkehrsbeschränkungen.

Die Gemeinde möchte daher in der Hauptstraße viele Schrägparkplätze einrichten, etwa in Höhe der Kreissparkasse, am alten Rathaus und beim Hörgeräteladen. Zudem soll es eine kleine Verkehrsinsel im Bereich der Hans-Schottenhamel-Gasse geben und bei der VR-Bank eine Ausbuchtung, die als Beruhigungsnase bezeichnet wird. Im nördlichen Bereich der Hauptstraße, auf Höhe des Burger-Hauses, soll es entweder Schrägparkplätze oder noch eine Ausbuchtung installiert werden. Darüber hinaus will die Gemeinde am südlichen Ende Richtung Herrsching die Ortseinfahrt so gestalten, dass sie unattraktiver wird.

Eine Abbiegespur direkt zu den Parkplätzen an der Sporthalle ist im Gespräch. Die Abbiegespur ist sowohl für Rechts- als auch für Linksabbieger geplant. Eine zusätzliche Verkehrsinsel soll an dieser Stelle den Verkehr noch weiter bremsen beziehungsweise alle jene Autofahrer davor abschrecken, an Stelle der Umfahrung weiter die Ortsdurchfahrt durch Weßling zu nutzen. Ob man dadurch auch das Ortsschild in Richtung Kreisel verrücken kann - dieser Wunsch steht weiter auf der Liste - ist offen. Bislang wird diese Idee von den Behörden abgelehnt.

Grundsätzlich hat die Verkehrsmanagerin des Landkreises, Susanne Münster, mit der man schon ein Gespräch geführt hat, den Vorschlägen "eine positive Seite abgewinnen können", wie Sturm es ausdrückte. Wie Roland von Rebay in der Sitzung berichtete, will man die einzelnen Vorhaben der Weßlinger Landschaftsarchitektin Donata Valentien vorstellen. "Sie will sich das anschauen", sagte er. Wie sehr man in Weßling unter Zeitdruck steht, weil die Umfahrung schneller fertig ist als geplant, zeigt die Idee von Rebay, gleich bei der Eröffnung der Umfahrung das südliche Ende der Weßlinger Ortseinfahrt mit einem Bagger an jener Stelle zu blockieren, wo die neue Zufahrt zur Sporthalle kommen soll.

Nicht alle Gemeinderäte waren mit den zusätzlichen Schrägparkplätzen in der Hauptstraße glücklich. Wolfgang Frieß (Grüne) meinte: "Mehr Parkplätze reduzieren nicht den Verkehr, sondern ziehen Verkehr an." Petra Slawisch (Grüne) erinnerte alle daran, dass es sich nur um eine provisorische Lösung handeln könne und man sich eine "architektonisch ansprechende" für später überlegen müsse. Vizebürgermeister will daher schon jetzt einen Verkehrsplaner einschalten.

Sorgen bereitet den Weßlingern auch die Einmündung Hauptstraße in die Gautinger Straße. An dieser Stelle wünscht man sich eine abknickende Vorfahrt, um den Verkehr von der Hauptstraße zu leiten. Das Problem: Die dortige Ampel müsste versetzt werden. Die Ampel steht aber an dieser Stelle optimal für Fußgänger. Trotz einiger Bedenken beschloss man, einen Antrag auf Vorfahrtsänderung bei der Kreisbehörde zu stellen. Dem ganzen Katalog wurde mehrheitlich zugestimmt.

© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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