Aying:Bauen mit Weitblick

(Foto: Claus Schunk)

Die Mieter für das neue Gebäude am Ayinger Bahnhof standen bereits vor dem ersten Spatenstich fest: 50 Flüchtlinge, die derzeit noch in einer Container-Wohnanlage direkt daneben wohnen, werden Anfang August ihre neuen, wesentlich hochwertigeren Unterkünfte beziehen. Aktuell ist es eine Vorzeige-Flüchtlingsunterkunft, die die Baugesellschaft München-Land (BML) hier hochgezogen hat. Zwölf Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche von 47 bis 59 Quadratmetern zu einem Preis von 2,6 Millionen Euro, frei finanziert durch Eigenmittel der BML und durch die Aufnahme von Darlehen auf dem freien Kapitalmarkt.

Der Verzicht auf staatliche Förderungen hat einen triftigen Grund: Wenn nach spätestens zehn Jahren der derzeitige Vermietungszweck entfällt, können die Wohnungen von der Gemeinde Aying Wohnungssuchenden aus dem Ort angeboten werden, ohne dass die Gemeinde dabei irgendwelche Förderrichtlinien beachten muss. Dafür hat sie sich ein dauerhaftes Belegungsrecht zusichern lassen. Im Gegenzug hat die Gemeinde das ihr gehörende Grundstück dem Landkreis München zum eher symbolischen Erbbauzins in Höhe von jährlich 100 Euro überlassen. In die zwölf Wohnungen könnten laut Bürgermeister Johann Eichler später einmal einkommensschwache Gemeindebürger einziehen. Sie könnten aber auch Pflegekräften und Erzieherinnen als Anreiz dienen, sich in Aying niederzulassen.

© SZ vom 02.08.2016 / mm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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