Olympia:Deutsche Frauen jubeln und bangen

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Melanie Leupolz freut sich mit ihren Mitspielerinnen über ihr Tor beim 6:1-Sieg gegen Außenseiter Simbabwe. (Foto: AFP)
  • Das deutsche Frauenfußball-Team startet mit einem 6:1-Sieg gegen Simbabwe ins Olympia-Turnier.
  • Mittelfeldspielerin Simone Laudehr muss verletzt ausgewechselt werden.
  • Das nächste Spiel findet am Samstag statt, der Gegner ist Australien.

Erleichtert machten sich die deutschen Fußball-Frauen auf den Weg zu ihrer Ehrenrunde durch die fast leere Corinthians-Arena. Nach dem letztlich doch überzeugenden 6:1-Pflichtsieg gegen den Weltranglisten-93. Simbabwe feierten die DFB-Kickerinnen zumindest kurz mit einigen Selfies mit den Fans den erfolgreichen Auftakt ihrer Olympia-Mission in Brasilien. "Insgesamt sind wir sehr zufrieden, wir haben drei Punkte und sechs Tore", sagte Bundestrainerin Silvia Neid nach der Partie in São Paulo.

Die leidenschaftlich kämpfenden, letztlich aber doch chancenlosen Afrikanerinnen waren am Mittwochabend allerdings der wohl leichteste Gegner für die DFB-Auswahl. Schon am Samstag wartet im Weltranglisten-Fünften Australien ein ganz anderes Kaliber. "Wir werden am Freitag noch ein leichtes Training machen und sehr viel Regeneration, damit wir dann wieder fit sind", kündigte Neid an. Melanie Behringer sagte mit Blick auf den möglichen Einzug in die K.-o.-Phase in der ARD: "Wir werden sie definitiv nicht unterschätzen. Natürlich würden wir es gerne klarmachen; im zweiten Spiel schon."

Fehler wie die Passivität in der Abwehr und dem Patzer von Torhüterin Almuth Schult vor dem einzigen Treffer Simbabwes sollten sich die Deutschen dann besser nicht erlauben. Doppeltorschützin Behringer gab zu: "Natürlich war noch nicht alles optimal heute." Vor allem das Gegentor - das erste Tor für Simbabwe in der Olympia-Geschichte des Landes - ärgerte die DFB-Kickerinnen. "Das war unglücklich und ärgerlich", sagte Behringer. "Uns hat am Anfang die Geduld gefehlt."

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Neid gefiel vor allem die Chancenverwertung ihrer Elf gegen die klar unterlegenen Außenseiterinnen nicht. "Das Einzige, was man bemängeln kann, dass wir vielleicht noch ein paar Tore mehr hätten machen können", sagte sie. Auch im letzten Gruppenspiel gegen Kanada, das zum Auftakt 2:0 gegen Australien gewann, braucht es eine Steigerung.

Ob Mittelfeldspielerin Simone Laudehr in den schweren Gruppenspielen wieder auf dem Platz stehen kann, war zunächst noch sehr fraglich. Die 30-Jährige musste nach einem Tritt auf den Knöchel früh ausgewechselt werden. "Ich habe nur gesehen, dass der Knöchel sehr angeschwollen war", berichtete Neid, die die Spielweise der robusten Elf aus Simbabwe und die Unparteiische aus Malaysia kritisierte: "Das ging dann nur noch auf die Knochen. Da bräuchte man eine Schiedsrichterin, die da hätte durchgreifen müssen, aber so ist das ja leider oft."

Ihren Gold-Traum will Silvia Neid dennoch nicht aus den Augen verlieren. "Es wäre natürlich wunderschön, mit einer Goldmedaille heimzukehren", hatte die 52-Jährige, die nach den Sommerspielen ihr Amt abgibt, bereits vor dem Olympia-Auftakt erklärt. "Es ist das letzte Turnier für mich, in das ich voll motiviert gehe und in dem ich das Beste herausholen will. Am liebsten natürlich Gold."

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