Kriminalität:Mindestens zehn Menschen aus Restaurant in Mexiko entführt

  • Unbekannte haben im mexikanischen Badeort Puerto Vallarta mindestens zehn Menschen aus einem Restaurant entführt.
  • Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tat mit dem Bandenkrieg im Bundesstaat Jalisco in Zusammenhang steht.
  • Unmittelbar nach der Tat kamen Gerüchte auf, Kinder des Drogenbosses "El Chapo" befänden sich unter den Entführten.

Im mexikanischen Badeort Puerto Vallarta sind mindestens zehn Menschen aus einem Nobel-Restaurant entführt worden. Mehrere Bewaffnete seien in den frühen Morgenstunden in das Lokal eingedrungen und hätten sie verschleppt, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft.

Bei den Entführten handelt es sich den Angaben zufolge nicht um Urlauber, sondern um Mitglieder einer kriminellen Organisation. "Das sind Leute, die mit einer Verbrecherbande zu tun haben", sagte der zuständige Staatsanwalt Eduardo Almaguer. Die Tat könnte im Zusammenhang mit Territorialkämpfen zwischen verfeindeten Banden stehen.

Gerüchte, nach denen sich unter den Opfern auch Kinder des inhaftierten Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán befinden, bestätigte der Staatsanwalt nicht. Der Chef des Sinaloa-Kartells war nach einem spektakulären Gefängnisausbruch im Januar erneut festgenommen worden und muss fürchten, in die USA ausgeliefert zu werden.

Bis zu zwölf Opfer

Fahnder untersuchten zunächst die vor dem Restaurant geparkten Autos der Verschleppten. Die Ermittlungen dauern an. Auch die genaue Zahl der Entführten sei noch unklar, sagt Staatsanwalt Almaguer. Es könnten bis zu zwölf Opfer sein.

Gouverneur Aristóteles Sandoval wies die Sicherheitskräfte an, ihre Patrouillen zu verstärken. Der Tourismusverband betonte, dass bei dem Vorfall keine Urlauber zu Schaden gekommen seien und Puerto Vallarta ein sicheres Reiseziel sei. Der Ort im Bundesstaat Jalisco an der Pazifikküste ist ein beliebtes Urlaubsziel und wird von Mexikanern wie Ausländern gerne besucht. In den 1960er Jahren war die Stadt beim internationalen Jetset beliebt.

In der Region ist unter anderem das Drogenkartell Jalisco Nueva Generación aktiv. Die Gruppe hat ihren Einfluss zuletzt erheblich ausgebaut und gehört mittlerweile zu den mächtigsten Verbrechersyndikaten des Landes.

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