Bichl:Stabilisierung für den Bergwald

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Internationale Jugendgemeinschaft veranstaltet Baumpflanzwoche.

16 junge Frauen und Männer im Alter zwischen 16 und 25 Jahren werden in dieser und der kommenden Woche im Wald bei Bichl zahlreiche Bäume pflanzen. Sie nehmen an einem "Workcamp" der internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD) teil. Das "Workcamp" steht in diesem Sommer erneut ganz im Zeichen der Bergwaldoffensive: Die 16 jungen Leute aus verschiedenen Ländern werden im Projektgebiet Bichl zahlreiche junge Tannen, Bergahorne und einzelne Eiben pflanzen, um die sensiblen Schutzwälder zu stabilisieren. Bei der diesjährigen Aktion wollen die Veranstalter auch Freiwillige aus dem Kreis der Asylbewerber in der Region beteiligen. Ob sich das realisieren lässt, sei aber noch nicht abzuschätzen, sagt Projektleiter Stephan Philipp vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten AELF.

Die Bergwaldoffensive wurde 2008 von der Bayerischen Staatsregierung ins Leben gerufen. Seit 2009 setzt sie das AELF Holzkirchen in seinem Amtsgebiet um. Dazu gehört auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, wo neben Bichl unter anderem auch in Kochel am See und Benediktbeuern erfolgreiche Projekte begonnen wurden. Mit der Bergwaldoffensive sollen anfällige, von instabilen Fichten dominierte Waldgebiete dauerhaft in stabile Mischwälder umgewandelt werden. Das soll die Bestände nicht nur vor Steinschlag, Lawinen und Sturm schützen, sondern auch dem Artenschutz und dem Hochwasserschutz Rechnung tragen und somit selbst Städte schützen, die fern der Alpen liegen. Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist zu mehr als 50 Prozent mit Wald bedeckt, besonders landschaftsprägend ist der Bergwald.

Um einen gesunden, strukturierten Mischwald auf großer Fläche zu schaffen, sind jedoch große Anstrengungen nötig. So mussten im Projektgebiet Bichl zunächst Forstwege geschaffen und dann die dichten Fichtenreinbestände durchforstet werden. Um die Verjüngung mit wertvollen Mischbaumarten anzureichern, müssen diese gepflanzt werden, da es im Bestand keine Samenbäume gibt. "Das Engagement der internationalen Jugendgruppe ist ein wertvoller Beitrag", erklärt Projektleiter Philipp. Das AELF hat schon im Sommer 2014 ein "Workcamp" mit der IJGD veranstaltet. Das Projektgebiet Bichl war bereits für den Alpinen Schutzwaldpreis nominiert.

© SZ vom 23.08.2016 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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