Sendling:Protestnote aus Sendling

Stadtviertelpolitiker mahnen Mangel an Schulplätzen an

Von Birgit Lotze, Sendling

Es ärgert die Stadtteilpolitiker, das die Montessori-Schule in der Reutberger Straße in Sendling zum Schuljahresende schließen musste. Der Sendlinger Bezirksausschuss hat das Referat für Bildung und Sport (RBS) jetzt schriftlich darauf hingewiesen, es sei "schlicht ergreifend falsch", dass dadurch kein Schulplatz verloren gehe. Vielmehr müsse man in Sendling mit höheren Anmeldezahlen in den Grundschulen rechnen. Die Sendlinger Montessorischule sei quasi eine Sprengel-Schule gewesen.

Das RBS hatte mit Verweis auf die Montessori-Förderschule in der Heiglhofstraße in Großhadern argumentiert, diese Schule übernehme sämtliche Kinder von der Sendlinger Schule. Die Stadtviertelpolitiker gehen davon aus, dass Sendlinger Eltern sich künftig sehr wohl überlegen werden, ob sie ihre Kinder auf einer Montessori-Schule einschulen. Viele würden ihre Kinder nicht in Großhadern einschulen, hätten dies aber in der Montessori-Schule in Sendling getan, hieß es. Deshalb würden vom Schuljahr 2017/18 an die Schülerzahlen in den umliegenden Grundschulen definitiv steigen.

Die jüngst geschlossene Montessori-Schule in der Reutberger Straße hatte 80 Grundschulplätze, 60 Kindergartenplätze und 48 Plätze in der Mittagsbetreuung. Als der Pachtvertrag der Schule nicht verlängert wurde, versuchten Eltern und Freunde der Schule, die Bildungseinrichtung unter neuer Trägerschaft in Sendling zu halten. Sie wollten die Kapazitäten mindestens verdoppeln und noch eine Krippe integrieren. Letztendlich scheiterten sie daran, dass die Stadt ihnen keinen Platz, auch keine Übergangslösung, anbieten konnte. Denn die städtischen Grundschulen in Sendling sind seit Jahren überfüllt und brauchen dringend Platz. Es gibt dort betreute Kindergruppen, deren Betreuung organisiert wird, ohne dass ein Raum zur Verfügung steht, auch in Gängen von Schulgebäuden. An die Reutberger Straße sollen im kommenden Jahr Räume für die Schule an der Gotzinger Straße gebaut werden. Auch die Schule an der Implerstraße will die Stadt damit entlasten.

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