Greifswald:Brandanschlag auf Haus von CDU-Politikerin in Mecklenburg-Vorpommern

  • Unbekannte haben auf das Haus von Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Kuder einen Brandanschlag verübt.
  • Ihr Ehemann hatte das Feuer bemerkt, es konnte rasch gelöscht werden. Kuder war zur Zeit des Anschlags nicht im Haus.
  • In dem Bundesland wird am Sonntag gewählt.

Unbekannte Täter haben am späten Mittwochabend versucht, das Haus von Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) mithilfe von Brandbeschleunigern anzuzünden.

Kuders Ehemann hatte den Brand bemerkt, als er nach Hause kam; das Haus der Kuders liegt einsam mitten im Wald bei Greifswald. Der 67-Jährige alarmierte die Rettungskräfte und konnte das Feuer selbst löschen, ehe es auf das Haus übergriff. Die Täter hätten Gartenmöbel neben dem Haus übereinandergestapelt und angezündet, hieß es von der Polizei, der Schaden wird auf 3000 Euro geschätzt. Die Ermittler stellten Spuren von Brandbeschleuniger an den Gartenmöbeln fest.

Kuder, die in der Nacht nicht zu Hause war und nach Angaben ihres Sprechers seit Anfang des Jahres von ihrem Mann getrennt ist, reagierte entsetzt: "Dieser Brandanschlag hat mich erschüttert. Noch weiß niemand, wer aus welchem Motiv dahinter steckt. Ich bin froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist."

Die Kriminalpolizei und der Staatsschutz ermitteln wegen des Verdachts der besonders schweren Brandstiftung und wollen eine politisch motivierte Tat nicht ausschließen. Am Sonntag wird in Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Ermittelt werde in alle Richtungen, hieß es. Bislang gebe es keine konkreten Hinweise auf die Täter, weshalb nach Zeugen gesucht werde. "Angesichts der abgeschiedenen Lage des Anwesens ist das aber wenig aussichtsreich", räumte eine Polizeisprecherin ein.

Innenminister Caffier verurteilte den Anschlag

Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sagte: "Das ist ein schlimmer Vorfall. Ich hoffe, dass es rasch gelingt, die Schuldigen zu finden und zur Verantwortung zu ziehen." Auch Meckenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) verurteilte den Anschlag. "Leider gibt es immer mehr Menschen,die ihre unterschiedlichen politischen Positionen nicht mit Worten, sondern mit Gewalt gegen Personen und Sachen kundtun", erklärte er.​

Erst vor einer Woche war in Ueckermünde das Auto der Ehefrau eines CDU-Landtagskandidaten angezündet worden. In diesem Fall wird gegen fünf Männer aus Berlin ermittelt, die nach Angaben Caffiers dem linken Spektrum zuzuordnen sind.

Laut Umfragen könnte bei der Landtagswahl am Sonntag die rechtspopulistische AfD mit mehr als 20 Prozent zur dritt- oder sogar zweitstärksten Kraft werden. Sie konkurriert dabei mit Caffiers CDU. Gewinner der Landtagswahl dürfte die SPD von Ministerpräsident Erwin Sellering werden.

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