Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern:Jennifer Rostock geht juristisch gegen Anfeindungen vor

Jennifer Weist, Sängerin von Jennifer Rostock, beim Southside-Festival.

Jennifer Weist beim Southside-Festival 2014. Seit ihrem Anti-Afd-Song sieht sich die Sängerin der Band Jennifer Rostock mit Anfeindungen konfrontiert.

(Foto: dpa)
  • 13 Millionen Klicks in vier Tagen: Der Anti-AfD-Song der Band Jennifer Rostock hat viele Menschen bewegt.
  • Daraufhin sieht sich die Band und vor allen Sängerin Jennifer Weist mit persönlichen Anfeindungen konfrontiert.
  • Gegen diese gehen die Mitglieder nun juristisch vor.

Man könnte es einen genialen Marketing-Scoop für ihr neues Album nennen, das in wenigen Tagen erscheint. Oder auch einen wichtigen Beitrag in der aktuellen politischen Debatte vor der morgigen Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern.

Sicher lässt sich auf jeden Fall sagen: Ihr auf Facebook veröffentlichter Anti-AfD-Song bewegt viele Menschen. Seit Dienstag klickten etwa 13 Millionen Nutzer das Video an. Darin seziert die Band, deren Wurzeln in Mecklenburg-Vorpommern liegen, das Wahlprogramm der rechtpopulistischen Partei: "Bist du alleinerziehend und willst nicht, dass der Staat dich unterstützt, dann wähl die AfD", heißt es darin. Oder auch: "Drei Kinder pro Familie, Mann im Job und Frau am Herd, das will die AfD." Zentrale Zeile des Songs ist der Refrain: "Aber nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber."

Das Lied rief zahlreiche Reaktionen hervor. Zustimmung, aber auch Beschimpfungen und sogar Drohungen. Extrem beleidigend war beispielsweise dieser Brief, den Sängerin Jennifer Weist drei Tage nach Veröffentlichung des Videos bei Facebook veröffentlichte:

Dass die Reaktionen auf das Video, das Sängerin Jennifer Weist und ihren Kollegen Johannes Walter am Keyboard zeigt, nicht nur positiv ausfallen würden, war der Band vorher klar: "Das ist nicht unser erster Shitstorm und sicherlich auch nicht unser letzter", sagten drei Bandmitglieder in einem Spiegel-Interview. "Wenn Jennifer in ihrem Briefkasten Drohungen auffindet, ist das allerdings etwas anderes. Alles, was strafrechtlich relevant ist, wird von uns deshalb verfolgt." Ob es schon konkrete Anzeigen gab, ist allerdings noch nicht bekannt.

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