Wahl 2017:Gregor Gysi will wieder für Bundestag kandidieren

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Gregor Gysi zählt seit zwei Jahrzehnten zu den Spitzenpolitikern der Linken. (Foto: Maurizio Gambarini/dpa)

Aufgrund vieler "Bitten und Signale" verschiebt der Linken-Politiker seinen angekündigten Rückzug: 2017 will er noch einmal antreten. Auch CDU-Veteran Wolfgang Schäuble tritt wieder an.

Gregor Gysi will trotz angekündigter Rückzugspläne noch einmal für den Bundestag kandidieren. Bei der Wahl im kommenden Jahr will der Linken-Fraktionschef sich als Direktkandidat im Berliner Wahlbezirk Treptow-Köpenick aufstellen lassen, aus dem ihn "viele Bitten und Signale" für eine erneute Kandidatur erreicht hätten.

"Dem kann und will ich mich nach reiflicher Überlegung nicht entziehen und werde, wenn mich meine Partei nominiert, als Direktkandidat darum kämpfen, den für mich schönsten Bezirk Berlins weiter im Bundestag zu vertreten", sagte Gysi dem Berliner Kurier. Einen Platz auf der Berliner Landesliste strebt er demnach nicht mehr an.

Auf dem Linken-Parteitag 2015 in Bielefeld hatte Gysi angekündigt, aus der Spitze der Linksfraktion zurücktreten zu wollen. Eine Kandidatur bei der Bundestagswahl 2017 hatte er dabei offen gelassen. Nun strebt er nach eigenen Angaben danach, den Aufstieg der Alternative für Deutschland (AfD) einzudämmen: "Die CDU/CSU muss in die Opposition, auch damit sie die AfD überflüssig machen kann", sagte Gysi.

Der Protest gegen Kanzlerin Merkel müsse "in die richtigen Bahnen" gelenkt werden, "damit sich endlich etwas positiv entwickelt im Land". Die Linken-Führung um Katja Kipping, Bernd Riexinger, Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch sei mit ihm einer Meinung, dass die Linke mehr Verantwortung in der Regierung übernehmen solle.

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Der ehemalige Fraktionschef kritisiert seine Partei: Sie vermittele auf Bundesebene nicht den Eindruck, in die Regierung zu wollen.

Keiner ist schon so lange MdB wie Schäuble

Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble tritt zur Bundestagswahl im nächsten Jahr wieder an. Schäuble wolle sich bei der CDU wieder für das Direktmandat im Wahlkreis Offenburg bewerben, teilte der Kreisverband Ortenau am Mittwoch in Offenburg mit. Wann er offiziell zum Wahlkreiskandidaten gekürt wird, ist noch offen.

Bei den vergangenen Bundestagswahlen war Schäuble auch Spitzenkandidat der CDU Baden-Württemberg.Schäuble, der seit 2009 Bundesfinanzminister ist, sitzt seit 1972 für den Wahlkreis Offenburg im Parlament. Er ist damit in der Geschichte der Bundesrepublik der am längsten amtierende Bundestagsabgeordnete. Seit einem Attentat auf ihn im Oktober 1990 sitzt Schäuble im Rollstuhl.

© SZ.de/dpa/AFP/dayk/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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