Dachau: Landkreis will 150 Millionen Euro in Schulen investieren

Dachau: Die Gänge im Neubau der Realschule Odelzhausen sollen mit Brücken und "Lerninseln" verbunden werden.

Die Gänge im Neubau der Realschule Odelzhausen sollen mit Brücken und "Lerninseln" verbunden werden.

(Foto: Simulation: Meixner + Partner)

Viertes Gymnasium, neue Realschule und Generalsanierungen: Der Landkreis hat sich für die nächsten Jahre viel vorgenommen.

Von Robert Stocker, Dachau

Der Landkreis will in den nächsten Jahren enorme Summen für große Bauvorhaben stemmen. Allein die Kosten für die Generalinstandsetzung oder einen Neubau des Landratsamts werden auf 40 Millionen Euro geschätzt; zudem muss er Millionen in die Sanierung maroder Kreisstraßen stecken. Die größten Investitionen fließen aber in den Unterhalt und Bau neuer Schulen. Dafür sind in den nächsten zehn Jahren 150 Millionen Euro vorgesehen. Um diese Finanzmittel bereit stellen zu können, müsse der Landkreis erhebliche Anstrengungen unternehmen, sagte Kämmerer Gerd Müller im Schul- und Kreisausschuss. Er legte eine Übersicht über die wichtigsten Investitionen im Schulbereich bis zum Jahr 2025 vor.

Die Ausgaben für den Bau neuer Schulen werden in den kommenden Jahren den Haushalt des Landkreises nachhaltig prägen. Größter Posten wird der Bau eines vierten Gymnasiums in Karlsfeld sein, für den eine hohe zweistellige Millionensumme veranschlagt wird. Das Gymnasium soll in Kooperation mit der Landeshauptstadt entstehen, die sich an den Kosten beteiligen wird. Der Münchner Stadtrat hat der Kooperation im Juli dieses Jahres zugestimmt. Viel Geld wird auch in die Berufs- und Realschule Dachau, in den Neubau der Realschule Odelzhausen und in die Erweiterung und Instandsetzung des Ignaz-Taschner-Gymnasiums in Dachau fließen. Dazu kommen Investitionen für die Generalsanierung der Realschulen Indersdorf und Weichs und eine Erweiterung des Gymnasiums in Indersdorf. Laut Kreiskämmerer Müller kann der Landkreis bei allen Schulbaumaßnahmen mit staatlichen Fördermitteln von 25 bis 30 Prozent der Gesamtbaukosten rechnen. Landrat Stefan Löwl (CSU) sagte im Schul- und Kreisausschuss, dass die ersten Abschläge der Fördermittel jetzt häufig schon zum ersten Spatenstich kämen, manchmal in einer Höhe von fast 50 Prozent.

Hohe Einnahmen, hohe Ausgaben

CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Offenbeck sieht den Schulneubau als größte Herausforderung für den Landkreis in den nächsten Jahren. "Als Wachstumslandkreis haben wir die Aufgabe neue Schulen zu bauen." Auch die Erhaltung des Bestandes koste viel Geld. Auf den Landkreis kämen in den nächsten zehn Jahren 150 Millionen Euro an Investitionen zu. FDP-Kreisrat Jürgen Seidl hat "große Zweifel, ob der Landkreis das leisten kann" - auch mit Blick auf die Kosten für den Neubau des Landratsamts von derzeit geschätzten 40 Millionen Euro. Dank der hohen Steuereinnahmen steht der Landkreis derzeit zwar finanziell gut da. Landrat Löwl verwies auf den Kreishaushalt 2016, in dem der Schuldenstand weniger als zehn Millionen Euro beträgt. Ob die Konjunkturlage allerdings in einigen Jahren weiterhin positiv bleibt, lasse sich derzeit noch nicht sagen. In den Zehn-Jahres-Plan für die Investitionen im Schulbereich soll noch eine Fachoberschule in Dachau mit den Ausbildungsrichtungen Technik und Gesundheit aufgenommen werden. Der Landkreis will das Projekt weiter verfolgen. "Dafür müssen wir mit der Stadt Flächen suchen", sagte Löwl.

Kreiskämmerer Müller legte für die einzelnen Projekte im Zehn-Jahres-Plan folgende Kosten vor:

Berufsschule Dachau: Generalinstandsetzung mit Ringschluss 31,6 Millionen Euro

Realschule Dachau: Erweiterung 7,35 Millionen Euro. Baubeginn ist bereits erfolgt.

Realschule Odelzhausen: Erweiterungs- und Ersatzneubau 20,04 Millionen Euro. Baubeginn Ende 2016 geplant.

Realschule Indersdorf: Generalinstandsetzung 6,85 Millionen Euro, dritter Bauabschnitt läuft derzeit.

Realschule Weichs: Generalinstandsetzung 3,75 Millionen Euro, bereits im Bau.

Ignaz-Taschner-Gymnasium: Optimierungsbau 20 Millionen Euro, Baubeginn Ende 2017 geplant. Generalinstandsetzung 20 Millionen Euro.

Gymnasium Indersdorf: Erweiterung für einen zusammenhängenden Ganztagsbereich und neue Unterrichtsräume 1,2 Millionen Euro.

Greta-Fischer-Schule: Mensa 0,5 Millionen Euro.

Viertes Gymnasium in Karlsfeld: Kosten in zweistelliger Millionenhöhe.

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