Elektromobilität:Tesla kauft deutschen Maschinenbauer

Elektromobilität: Mit dem Model 3 will der Elektroauto-Hersteller bald auch günstigere Fahrzeuge anbieten. Für dieses Model S müssen Kunden dagegen noch sehr viel Geld hinblättern.

Mit dem Model 3 will der Elektroauto-Hersteller bald auch günstigere Fahrzeuge anbieten. Für dieses Model S müssen Kunden dagegen noch sehr viel Geld hinblättern.

(Foto: AP)
  • Der Elektroauto-Hersteller Tesla kauft einen deutschen Maschinenbauer, der auf Anlagen für automatisierte Produktion spezialisiert ist.
  • Damit wird Tesla selbst zum Zulieferer für andere Autohersteller. Gleichzeitig will Tesla in Deutschland etwa 1000 Jobs für hochqualifizierte Techniker schaffen.

Der Elektroauto-Hersteller Tesla setzt beim geplanten Ausbau seiner Produktion auf Technologie aus Deutschland. Der US-Konzern kauft den Maschinenbauer Grohmann Engineering aus Prüm (Rheinland-Pfalz), der auf Anlagen für automatisierte Produktion spezialisiert ist. Auf dieser Basis soll die Tochter Tesla Grohmann Automation entstehen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. "Tesla wird in Teilen ein deutsches Unternehmen", sagte Chef Elon Musk. Grohmann setzte im vergangenen Jahr mit 790 Mitarbeitern etw 123 Millionen Euro um.

Tesla hat in Deutschland, dem Heimatland der Premium-Rivalen Mercedes, BMW und Audi, ein klares Ziel: Wachstum. In den kommenden zwei Jahren sollen 1000 Jobs für hochqualifizierte Techniker in Deutschland geschaffen werden, auch an weiteren Standorten. Teslas Technikchef JB Straubel verwies auf das große Ingenieursangebot im Land.

Tesla wird durch den Kauf zum Autozulieferer

Grohmann ist auch in den USA und China präsent. Die bisherigen Kunden des Unternehmens sollen weiterhin beliefert werden. Tesla würde durch den Zukauf also selbst zum Zulieferer für Automobilhersteller. Grohmann belieferte in der Vergangenheit beispielsweise BMW - mit Anlagen, die bei der Produktion des Elektro-Sportwagens i8 eingesetzt werden.

Tesla will mit dem geplanten Start des neuen Model 3 die Produktion von 50 000 auf 500 000 Fahrzeuge zum Jahr 2018 hochschrauben. Zum Jahr 2020 peilt Tesla-Chef Musk die Marke von einer Million Autos an. Der bisherige Chef von Grohmann soll unter das Dach von Tesla wechseln. Unter seiner Führung sollen in Prüm "mehrere entscheidende Elemente" für die automatisierten Produktionssysteme des Elektroauto-Herstellers entwickelt werden, hieß es. Ziel seien "die fortschrittlichsten Fabriken der Welt". Der Zukauf soll nach Freigaben durch Regulierungsbehörden Anfang 2017 abgeschlossen werden. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.

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