Gundremmingen:Computervirus kam auf Datenträger ins AKW

Der im April im schwäbischen Atomkraftwerk (AKW) Gundremmingen gefundene Computervirus ist über einen USB-Stick in das AKW gelangt. Der wurde entgegen der Dienstvorschriften zuvor nicht überprüft. Das geht aus dem Bericht des Umweltministeriums hervor, der am Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Landtag vorgestellt wurde. Zwei Wochen blieb der Virus unentdeckt, bevor er bei Prüfarbeiten gefunden wurde, heißt es im Bericht. Er hatte mehrere Wechseldatenträger und Computer befallen. Es handelt sich um eine schon 2009 bekannte Schadsoftware für Windows-Strukturen, die dem Diebstahl von Informationen dient. Keiner der befallenen Computer hatte jedoch eine Internetverbindung. Ein Datenaustausch war nicht möglich. Auch sei kein sicherheitstechnisch wichtiger Computer betroffen, der Virus habe "keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage" gehabt, heißt es in dem Bericht. Eine gezielte Manipulation könne ausgeschlossen werden. Die Opposition aber ist alarmiert. "Da wurde geschlampt und mit einer haarsträubenden Fahrlässigkeit agiert", sagt Florian von Brunn (SPD). "Wenn es eine ernsthafte Attacke gewesen wäre, wüssten wir nicht was passiert wäre", sagt Martin Stümpfig (Grüne). SPD und Grüne fordern eine umfassende Veröffentlichung der Informationen.

© SZ vom 25.11.2016 / nell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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