Hörenswert:Besinnliches aus Finnland

Tuija Komi lässt Weihnachten swingen

Von Ralf Dombrowski

Beim Singen geht es um das eigene Ding, denn die Stimme ist auf enge Weise mit der Identität des Künstlers verknüpft. Wirkt sie nicht authentisch, dann gibt es kaum noch etwas, wohinter man sich verstecken kann. Tuija Komi weiß das, und deshalb konzentriert sich die im Münchner Umland lebende Finnin seit mehreren Jahren auf Musik, die eine enge Verbindung zu ihrer Heimat herstellt. Sie singt auch Jazz, Standards und Souliges. Das war sogar die Einstiegsdroge, als sie einst der Klarinettist Rauko Tikkanen mit Swingendem etwa von Ella Fitzgerald auf den Geschmack brachte.

Damals hörte sich Komi in das Repertoire des "Great American Songbook" ein, schaffte es bis auf Rang zwei des angesehenen finnischen Wettbewerbs "Lady Summertime", versuchte aber daraufhin erst einmal ihr Glück als Projektmanagerin, was sie schließlich auch nach München brachte. Hier ging es weiter mit Unterricht und jazzigen Bekanntschaften wie dem Pianisten Walter Lang, der sie gelegentlich begleitete. Bald wurde eine enge Künstlerfreundschaft daraus und so ist Lang auch Teil des Teams, mit dem Komi "Joulu & Jul" aufgenommen hat. Mit dabei sind außerdem der Bassist Peter Cudek, Schlagzeuger Martin Kolb und ein Dutzend Weihnachtslieder aus Finnland und Skandinavien. Da geht es um tanzende Rentiere, besinnliche Augenblicke, leise rieselnden Schnee, das ganze Programm. Komis klare, engelhaft starke Stimme, die Melancholie der Melodien und der elegante Swing verknüpfen sich zum fröhlichen Weihnachtsgruß aus dem Norden, gesungen von Herzen schön.

Tuija Komi Quartet: Joulu & Jul; Freitag, 2. Dez., 20.30 Uhr, Künstlerhaus am Lenbachplatz

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