Obergiesing:Giesinger Untergrund-Poesie

Poetischer Adventskalender Poesieboten U-Bahn Silberhornstraße

Die Gedanken sind frei: Die Poesietafel in der U-Bahnstation Silberhornstraße ist für alle Passanten da.

(Foto: oh)

Auf Lyrik-Liebhaber wartet wieder ein besonderer Adventskalender

"Leb und dua was für dei Welt!" So beginnt ein Gedicht des Giesinger Schriftstellers Werner Schlierf. Als schelmischer Schutzengel - in Form einer Karikatur von Turmschreiber Franz Eder - schwebt er über dem diesjährigen Poetischen Adventskalender. Der wiederum hängt nun bis zum 28. Dezember im U-Bahn-Sperrengeschoss Silberhornstraße, Ausgang Telapost, schräg gegenüber vom Lift.

Laut Katharina Schweissguth von den Poesieboten ist die Kalender-Aktion ein Beitrag des Vereins zum Werner-Schlierf-Jahr 2016. Dabei wird sich ein zweckentfremdetes Großflächenplakat 24 Tage lang in eine neun Quadratmeter große Poesietafel verwandeln. Täglich, meist zwischen 17 und 19 Uhr, wird ein Autor oder eine Autorin ein selbstverfasstes Gedicht handschriftlich hinzufügen. Passanten, die am Rand etwas Poetisches dazuschreiben oder -kleben wollen, sind dazu herzlich eingeladen.

Im hektischen Treiben, das meist an U-Bahnhöfen herrscht, wollen die Macher des Adventskalenders einen poetischen Anker auswerfen. Es soll lyrisches Kopfkino ausgelöst, eine kleine geistige Verschnaufpause eingelegt werden zum Weiterspinnen der Gedanken. Für die teilnehmenden Poeten ist die Aktion darüber hinaus eine originelle Gelegenheit, ihr Werk einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Als besonderen Aktionstag kündigen Katharina Schweissguth und ihre Mitstreiter den Montag, 5. Dezember, an. Zwischen 17 und 19 Uhr wird ein Nikolaus handgeschriebene Gedichte der Poetin Maria Sperber verteilen. Wer darüber hinaus den fünften Coupon des vom Giesinger Stadtteilladen in den Geschäften der Tela ausgelegten Werbe-Adventskalenders ergattert hat, erhält zu seinen persönlichen Stichworten ein maßgeschneidertes Gedicht geschenkt.

Höhepunkt soll an dem Tag Münchens erster Gedichte-Flashmob sein. Jeder, der ein Gedicht vortragen oder auch nur gerne zuhören möchte, ist eingeladen, sich um 17 Uhr im U-Bahn-Sperrengeschoss gegenüber dem Lift einzufinden.

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